2009-10-26 11:31:15

Papst lobt Renaissance der Bibel


RealAudioMP3 Benedikt XVI. freut sich über das wachsende Interesse an der Bibel und über die vielen Bibelkreise in den Pfarreien. Das sagte er an diesem Montag bei einer Audienz zum 100. Geburtstag des Päpstlichen Bibelinstituts.

„Dank dem Zweiten Vatikanischen Konzil und seiner Dogmatischen Konstitution ,Dei Verbum´ haben die Menschen viel stärker verstanden, wie wichtig das Wort Gottes im Leben und im Auftrag der Kirche ist. Das hat in den christlichen Gemeinschaften zu einer echten geistlich-pastoralen Erneuerung geführt – vor allem, was die Predigt betrifft, die Katechese, das Theologiestudium und den òkumenischen Dialog.“

Bibelwissenschaftler sollten „die Bibel dem Leben des Volkes Gottes näherbringen“, so der Papst weiter. Die Heilige Schrift könne „in dieser säkularisierten Welt mehr sein als die Seele der Theologie, nämlich eine Quelle der Spiritualität und des Glaubens für alle, die an Christus glauben“. Benedikt nannte die historisch-kritische Methode der Bibelauslegung ausdrücklich „legitim und notwendig“, erinnerte aber auch an den „theologischen Charakter der Exegese“.

„Denn die Grundvoraussetzung für ein theologisches Verständnis der Bibel ist die Einheit der Schrift, und dieser Voraussetzung entspricht methodologisch die Analogie des Glaubens, also das Verständnis der einzelnen Texte vom Ganzen ausgehend. Das Konzil gibt auch einen weiteren Hinweis zur Methode: Das Volk Gottes, das in der Geschichte Träger der Schrift ist, ist eines, und eine einzige ist auch die Schrift. Wer sie also als Einheit liest, liest sie von der Kirche aus, ihrem Lebensort, und erkennt im Glauben der Kirche ihren wahren Interpretations-Schlüssel. Wenn die Exegese noch Theologie sein will, muss sie anerkennen, dass der Glaube der Kirche diese Form der „Sympathie“ ist, ohne den die Bibel ein Buch mit sieben Siegeln bleibt.“

Die Tradition verschließe nicht etwa den Zugang zur Schrift, sondern öffne ihn vielmehr, so der Papst. Das „entscheidende Wort bei der Interpretation der Schrift“ sei „Sache der Kirche“.

Das Päpstliche Bibelinstitut wurde im Mai 1909 vom damaligen Papst Pius X. gegründet; es ist eng mit der Päpstlichen Universität Gregoriana und dem Ostkirchlichen Institut in Rom verbunden. Wie diese wird es vom Jesuitenorden betreut.

(rv 26.10.2009 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.