Mit einem Gottesdienst
im Ulmer Münster beginnt an diesem Sonntag die 11. Synode der Evangelischen Kirche
in Deutschland (EKD). Nach dem Gottesdienst, am Sonntagvormittag, trägt der Vorsitzende
des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, letztmalig den Ratsbericht vor. Der 67-Jährige
stellt sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl. Am Sonntagnachmittag bringt die
Präses der Synode, Katrin Göring-Eckardt, erstmalig den Bericht des Präsidiums in
die Synode ein. Was sie von der Zusammenkunft erhofft und welche Herausforderungen
die evangelische Kirche in Deutschland erwartet, hat sie Mario Galgano gesagt.
„Die
evangelische Kirche in Deutschland hat sich seit einigen Jahren einen Reformprozess
vorgenommen. In Zeiten neuer Kommunikation, demographischen Wandels und sinkender
Finanzquellen stellt sich die Frage wie die evangelische Kirche handeln soll. Wir
stellen fest, dass es in vielen Gemeinden bereits gute Ansätze dafür gibt. Es gibt
Ansätze, die ehrenamtliches Engagement fördern und welche, bei denen man versucht
mehr auf den Alltag der Menschen zu sehen und „einladende“ Kirche zu sein. Das ist
die große Herausforderung. Wir haben hier die Chance voneinander zu lernen, etwas
miteinander zu tun und etwas Neues anzufangen.“
Sind Ökumene und das Verhältnis
zur katholischen Kirche auch ein Thema?
„Das ist selbstverständlich ein
immer währendes Thema. Wir tun vieles gemeinsam und ich finde wir sollten das, was
wir gemeinsam tun können auch gemeinsam machen. Es ist auch wichtig, gemeinsam über
das zu diskutieren was uns trennt. Das zeichnet uns auch aus. Auf der anderen Seite
müssen wir auch die theologischen Unterschiede aushalten und miteinander besprechen.
Hoffentlich können wir dann auch vieles überbrücken.“
Bischof Wolfgang
Huber wird zum letzten Mal die Synode leiten. Wenn Sie auf die Zeit mit Bischof Huber
zurückblicken – wie war das?
„Bischof Huber hat dem Protestantismus in Deutschland
wirklich ein Gesicht gegeben. Er hat den Reformprozess mit großer Anstrengung und
auch mit Visionen angestoßen. Bischof Huber hat viele zunächst noch zögerliche Menschen
überzeugt. Für den öffentlichen Protestantismus und für die Reform ist Bischof Huber
sehr wichtig.“
Im Mittelpunkt des Interesses dieser Synodaltagung stehen
die Wahlen zum Rat der EKD, dem 15-köpfigen Leitungsgremium der EKD. 22 Kandidatinnen
und Kandidaten stellen sich am Sonntagnachmittag dem Plenum der Synode vor. Es sind
zehn Frauen und zwölf Männer, davon sind neun Personen Leitende Geistliche einer Gliedkirche
der EKD.