Der „Friedensdienst“ im Auslandseinsatz der Bundeswehr wird nach Auffassung von Militärbischof
Walter Mixa in der deutschen Öffentlichkeit zu wenig anerkannt. Er habe in Gesprächen
mit Soldaten durchaus Enttäuschung über einen mangelnden Rückhalt in der Bevölkerung
vernommen, sagte Mixa zum Abschluss der Gesamtkonferenz der Militärseelsorge am Donnerstag
vor Journalisten in Berlin. Der Wert des Einsatzes werde zu wenig beachtet. An der
viertägigen Gesamtkonferenz der katholischen Militärseelsorger zum Thema Leben und
Sterben, Hoffnung und Angst, Tod und Totengedenken nahmen 140 Seelsorger teil. Mixa
zeigte sich persönlich überzeugt, dass eine Weiterführung des Einsatzes in Afghanistan
derzeit sinnvoll sei. Es gebe durchaus Fortschritte. Das zeige sich nicht zuletzt
in der Errichtung von Kindergärten und Schulen. Sollte sich die Bundeswehr jetzt zurückziehen,
wäre auch ihr Einsatz für mehr Menschlichkeit umsonst gewesen. Zugleich mahnte der
Bischof aber Parlament und Regierung, sich kritisch zu informieren, um verantwortungsvoll
über eine Fortsetzung des Einsatzes entscheiden zu können.