2009-10-19 12:53:28

Papst erinnert EU an christliche Wurzeln


Benedikt XVI. gratuliert EU-Kommissionspräsident José Barroso zu seiner Wiederwahl. Bei einer Audienz für den neuen EU-Vertreter beim Vatikan (es ist der französische Diplomat Yves Gazzo) meinte der Papst, es stimme, dass die EU „ein Raum des Friedens und der Stabilität rund um gemeinsame Werte“ sei. „Aber” – so Benedikt wörtlich – „man darf doch daran erinnern, dass die EU diese Werte nicht selbst entworfen hat, sondern dass es eher diese gemeinsamen Werte sind, die überhaupt erst zur Bildung der EU geführt haben und die über den Kern der Gründerländer hinaus auch noch andere Nationen angezogen haben.“ Diese Werte seien „Frucht einer langen und verwickelten Geschichte, in der – wie keiner leugnen wird – das Christentum eine herausragende Rolle gespielt hat“. Wörtlich fuhr der Papst fort: „Die Gleichheit aller Menschen, die Freiheit des Bekenntnisses als Wurzel aller anderen bürgerlichen Freiheiten, Friede als entscheidendes Element des Gemeinwohls... das sind alles zentrale Elemente der christlichen Offenbarung, die die europäische Zivilisation auch weiter prägen.“

Wenn die Kirche an die christlichen Wurzeln Europas erinnere, tue sie dies keineswegs, weil sie irgendwelche Privilegien für sich wolle, so Benedikt. Sie wolle vielmehr eine „mehr und mehr verschwiegene Wahrheit“ wieder ins öffentliche Bewußtsein heben: dass nämlich „die Gründungsväter der EU dezidiert christlich inspiriert“ waren. Die christlichen Werte seien „kein Wildwuchs und kein Beiwerk“, sondern ein „zusammenhängendes Ganzes, das von einem präzisen Menschenbild ausgeht“. Wenn Europa seine Gründungswerte beiseiteschiebe, drohe es zu einem Opfer von Lobby-Gruppen zu werden, „die ein ehrgeiziges gemeinsames Projekt zugunsten von Teilinteressen beschädigen“.

(rv 19.10.2009 sk)








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