2009-10-19 12:02:48

Afrika-Synode im Vatikan: „Den Schrei der Frauen gehört“


RealAudioMP3 Im Vatikan tagt weiterhin die Bischofs-Sondersynode für Afrika. Am Wochenende wurde hinter verschlossenen Türen über eine Botschaft debattiert, die die Synodenväter zum Abschluß an die Welt richten wollen. Der Generalrelator der Synode ist Kardinal Peter Turkson aus Ghana; er präsentierte im Beisein von Papst Benedikt einen Bericht über den bisherigen Stand der Debatte.

„Die Kirche darf nicht die Augen verschließen vor den tiefen Schatten, die über Afrika liegen“, so der Kardinal. Bei der Synode hätten die Bischöfe vor allem „den Schrei der Frauen Afrikas gehört“, die in der Kultur des Kontinents immer noch an den Rand gedrängt würden. Die Kirche müsse sich für die Frauen engagieren – gegen Polygamie, Gewalt in der Ehe, Diskriminierungen im Erbrecht, Zwangsheiraten. Kardinal Turkson ruft Afrikas Politiker zu mehr „leadership“ auf; Staatsstreiche dürften nicht mehr geduldet werden.

Zur „Tragödie der Aids-Pandemie“ meinte Turkson, die Kirche müsse in Afrika mehr tun, damit HIV-Infizierte nicht sozial ausgegrenzt werden. Sie hätten ausserdem das gleiche Recht auf Behandlung wie Aids-Kranke in Europa. Bei der Diskussion wies ein Bischof darauf hin, dass man in Afrika nicht angesichts der Aids-Problematik andere Krankheiten, die vielleicht sogar mehr Menschen töten, vernachlässigen dürfe - etwa Malaria.

Der „Generalrelator“ fasste alle Themen, die auf der Synode behandelt wurden, in 25 Fragen zusammen – die werden jetzt in kleineren Zirkeln besprochen. Und daraus werden dann Beschlüsse formuliert. Übrigens konnten sich die Teilnehmer der Synode vom manchmal drögen Debatten-Alltag am Sonntag Abend etwas erholen: auf einem Afrika-Fest, zu dem die römische Basisgemeinschaft nach Trastevere eingeladen hatte.

(rv/apic 19.10.2009 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.