Die US-Regierung und
die katholische Kirche sollen stärker als bisher gemeinsam bei der Bekämpfung der
Aids-Plage zusammenarbeiten. Das sagte am Mittwochabend der neue US-Botschafter beim
Heiligen Stuhl, Miguel H. Diaz, bei der internationalen Aids-Konferenz in Rom. Das
Treffen wurde von Caritas Internationalis und der amerikanischen Botschaft beim Vatikan
durchgeführt. Am Samstag geht die Konferenz zu Ende. Sie sei ein Beispiel dafür, wie
Barack Obamas Regierung und der Vatikan vereint für die Aids-Kranken einstehen könnten,
so Diaz. Denn Amerika sei das Land, das am meisten Geld für Aids-Kranke zur Verfügung
stelle - und die katholische Kirche die aktivste Institution, die sich um die Aids-Patienten
kümmere. Das sei ein Hoffnungszeichen für die rund 22 Millionen Aids-Kranke in Afrika.
Der Aids-Beauftragte von Caritas Internationalis, Robert J. Vitillo, bestätigt, dass
sich die Kirche zusammen mit internationalen Einrichtungen sehr um die Aids-Kranken
sorge.
„Wir haben diese Konferenz u.a. deshalb organisiert, um für eine
frühzeitige Diagnose zu sensibilisieren. Neben den USA wollen wir auch die UNO für
unser Anliegen gewinnen. Die internationale Staatengemeinschaft muss vor allem Kindern
beistehen, die HIV-infiziert sind. Die Kirche hat es ja bisher geschafft, dass in
vielen Ländern der medizinische Zugang möglich ist. Leider gibt es aber viele Kinder,
die davon noch nicht profitieren können. Wir müssen uns daher künftig vor allem um
sie kümmern!“
Caritas Internationalis organisiert schon jetzt regelmäßig
Treffen mit Pharmaunternehmen. Die katholische Organisation sieht sich als Fürsprecherin
der Patienten, die aus finanziellen Gründen nicht die Möglichkeit haben, geeignete
medizinische Mittel zu erwerben.
„Wir setzen uns beispielsweise dafür ein,
dass die Pharmaunternehmen auch Anti-Aids-Medizin herstellen, die spezifisch für Kinder
gedacht ist. Man kann ja nicht einfach dieselben Pillen für Erwachsene an kleine Patienten
verabreichen. Ein großes Problem ist übrigens die Lagerung dieser Medizin: In vielen
ärmeren Ländern gibt es keine Möglichkeit, sie gekühlt aufzubewahren. Das ist eine
weitere Benachteiligung für die Aids-Kranken, um die wir uns kümmern.“