Erstmals hat die Zahl
der hungernden Menschen weltweit die Milliarden-Grenze überschritten. Das gab das
Welternährungsprogramm und die UNO-Organisation für Ernährung FAO in Rom im Vorfeld
des Welternährungstages bekannt. Die Kirche und christliche Hilfswerke sind deshalb
besorgt: Der bedrohliche Aufwärtstrend sei seit über zehn Jahren ungebrochen. Die
Lage habe sich auch wegen der Wirtschaftskrise, Kriege und hohe Lebensmittelpreise
in vielen Ländern verschlimmert, stellen die UNO-Organisationen fest. In 29 – vor
allem in Afrika und Südasien gelegenen – Ländern sei das Ausmaß besonders besorgniserregend.
Das sagt gegenüber Radio Vatikan einer der Wirtschaftsexperten der FAO, Alberto Zezza.
„Die
Staatsmänner der reichen Länder und die öffentliche Meinung sollten sich dieses Problems
bewusster werden als bisher. Im übrigen gibt es viele positive Beispiele, wie man
den Hunger in Krisengebieten lösen könnte. Solche Resultate haben wir vor allem in
jenen Regionen festgestellt, in denen sich die Politiker konkret eingesetzt haben.
Das ist der Beweis dafür, dass man mit geeigneten Maßnahmen das Problem durchaus lösen
kann und dass die Bekämpfung des weltweiten Hungers nicht unlösbar ist.“
Weil
die Entwicklungsländer stärker in die Weltwirtschaft integriert seien als noch vor
20 Jahren, seien sie heute auch viel anfälliger für Krisen als früher, erläutert der
FAO-Experte. Besonders der Landwirtschaft kommt eine Schlüsselrolle zu, so Zezza.
„Zum
Glück scheint es, dass sich die Investitionen in die Landwirtschaft endlich verbessert
haben. US-Präsident Barack Obama oder auch die Weltbank haben in jüngster Zeit wichtige
Beschlüsse in dieser Hinsicht gefasst, indem sie ein besonderes Augenmerk auf die
Finanzierung der Landwirtschaft gerichtet haben. Denn um dem Hunger und der Armut
auf der Welt entgegenzutreten, müssen die Staaten vor allem die Bauern unterstützen.“