D: Strafbefehl gegen Traditionalistenbischof Williamson beantragt
Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat gegen den britischen Traditionalisten-Bischof
und Holocaust-Leugner Richard Williamson einen Strafbefehl wegen Volksverhetzung beantragt.
Dieser sei am Mittwoch beim Amtsgericht eingegangen. Das bestätigte dessen Präsident
Johann Plöd am Donnerstag auf Anfrage. Der Antrag werde nun geprüft. Mit einer Entscheidung
rechnet Plöd binnen einer Woche. Der Strafrahmen sieht in diesem Fall Bewährungsstrafen
oder Geldbußen vor. Auf eine mündliche Verhandlung vor Gericht kann verzichtet werden.
Erst im September hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, dass es unverhältnismäßig
sei, von Großbritannien eine Auslieferung des Bischofs der Piusbruderschaft zu beantragen.
Der Brite Williamson hatte in einem Interview die Zahl der von den Nazis ermordeten
Juden auf höchstes 300.000 beziffert und die Existenz von Gaskammern bestritten. Das
Gespräch mit dem schwedischen Fernsehen, in dem diese Äußerungen fielen, wurde in
einem Priesterseminar der Piusbrüder im bayerischen Zaitzkofen geführt. Nach Veröffentlichung
des Interviews wurde bei der Staatsanwaltschaft in Regensburg im Januar ein Ermittlungsverfahren
eingeleitet.