2009-10-14 12:26:56

Papst würdigt Abt von Cluny: „Standhaft und zugleich offen gegenüber anderen“


RealAudioMP3 Bei der Generalaudienz an diesem Mittwochvormittag hat Papst Benedikt Gläubige zu Offenheit und zugleich Grundsatztreue im Umgang mit anderen Religionen aufgerufen. Beispielhaft sei in dieser Hinsicht der Abt von Cluny, Petrus Venerabilis. Kaum dreißigjährig wurde dieser Anfang des 12. Jahrhunderts zum Abt des Klosters im französischen Cluny gewählt. Über dreißig Jahre lang war er verantwortlich für das berühmteste Benediktinerkloster des Hochmittelalters und dessen viele Tochtergründungen in ganz Europa. In einer konfliktreichen Zeit sei Petrus Venerabilis stets ein Freund des Friedens gewesen, erklärte der Papst:

„Die innere Ausgeglichenheit, die Sanftmut und die Rechtschaffenheit machten Abt Petrus in Cluny und auf seinen vielen Reisen zu einem Mann der Eintracht und zu einem Mittler in Spannungen und Konflikten. Er besaß zugleich eine bewundernswerte Standhaftigkeit und eine große Offenheit im Umgang mit anderen. Die Sorgen und Nöte der Kirche fühlte er in seinem eigenen Herzen und – entgegen der verbreiteten Mentalität seiner Zeit – wollte Petrus Venerabilis auch das Judentum und den Islam mit aufrichtigem Interesse kennen lernen, wozu er sogar den Koran übersetzen ließ. Bei all dem schöpfte er aus einer tiefen liturgisch geprägten Frömmigkeit, in der die Betrachtung des glorreichen Antlitzes des verklärten Christus eine zentrale Rolle spielte.“

Nach seiner Katechese richtete der Papst Grüße in verschiedenen Sprachen an die zahlreichen Besucher auf dem Petersplatz und spendete ihnen seinen apostolischen Segen. Mit dabei waren auch mehr als zehntausend Pilger aus dem deutschsprachigen Raum, unter anderem die Teilnehmer der Diözesanwallfahrt des Bistums Limburg in Begleitung von Bischof Franz-Peter Tebartz van Elst. Ihnen gab der Papst mit auf den Weg:
 „Petrus Venerabilis lädt uns ein, Christus in der Schönheit der Liturgie zu begegnen und seine Liebe im Alltag nachzuahmen. So können auch wir in unserer oft hektischen Zeit zu geistlichen Ruhepolen und Quellen der Freundschaft und Gemeinschaft werden. Dabei bestärke euch der Allmächtige Gott mit seinem Segen.“ (rv 14.10.2009 ad)







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