Die EU-Kommission hat der Türkei leichte Fortschritte beim Umgang mit religiösen Minderheiten
bescheinigt. Bei anderen Menschenrechten stünden Verbesserungen noch aus, heißt es
im an diesem Mittwoch in Brüssel vorgelegten jährlichen Türkei-Bericht. Genannt werden
unter anderem Gewerkschaftsrechte und die Bekämpfung von Diskriminierungen. Die EU-Kommission
beklagt allerdings weiterhin den unzulässigen Einfluss des Militärs auf die Politik
sowie anhaltende Korruption. Zu den religiösen Minderheiten heißt es, das im Februar
2008 angenommene Gesetz über religiöse Stiftungen werde allmählich umgesetzt. Zudem
seien dem orthodoxen Ökumenischen Patriarchat Anträge auf Arbeitserlaubnisse bewilligt
worden, die Antragsverfahren blieben aber beschwerlich. Die türkische Regierung habe
auch ihre Beziehungen zu den Aleviten verbessert und sich für deren frühere staatliche
Verfolgung entschuldigt. Allerdings fehle es nichtmuslimischen Religionsgemeinschaften
weiter an einem angemessenen Rechtsstatus, kritisiert die EU-Kommission.