2009-10-14 14:48:29

D: Versöhnliche Töne


RealAudioMP3 Vor ihrem „klärenden Gespräch“ an diesem Mittwoch bemühen sich Vertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland um versöhnliche Töne. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, bedauerte den Inhalt eines internen Textes mit Kritik über die Situation der katholischen Kirche. In dem Text, der im August einigen Medien anonym zugespielt wurde, ist von einem angeblich rückwärtsgewandten Kurs unter Papst Benedikt XVI. sowie zwei einander bekämpfenden Richtungen innerhalb des deutschen Episkopats die Rede. Von dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, gehe keine „orientierende und prägende Kraft aus“.
Er habe sich bei Erzbischof Robert Zollitsch für die entstandenen Irritationen telefonisch entschuldigt, sagte Huber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Es wäre allerdings besser gewesen, er hätte den Kontakt früher gesucht, wird Huber an diesem Mittwoch zitiert. Insbesondere die Urteile über Personen seien „unzutreffend und unangebracht“, so der EKD-Ratsvorsitzende. Langfristige Entwicklungen in der Ökumene seien jedoch zutreffend beschrieben. „Es ist nicht alles falsch an dem Papier“, sagte Huber der FAZ.
Je drei Bischöfe von katholischer und evangelischer Seite treffen sich am Abend in Karlsruhe. Das für diese Woche anberaumte turnusgemäße Kontaktgespräch hatte die Bischofskonferenz zuvor abgesagt. Der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Ludwig Müller, zeigte sich zuversichtlich, dass das gestörte Vertrauen wiederhergestellt werde. Die Rechnung derer, die auf einen Abbruch der Beziehungen zwischen beiden Kirchen hinarbeiteten, dürfe nicht aufgehen, sagte Müller dem Kölner Domradio.
Das interne EKD-Papier, das auf einer Sitzung der Kirchenkonferenz Anfang Juli zurückgewiesen worden war, enthalte „Vorwürfe und Sichtweisen, die hinter das zurückgehen, was wir bisher als Stand der Ökumene angenommen haben“, sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gegenüber Radio Vatikan. Die Gesprächsparteien müssten jetzt wieder „auf einen gemeinsamen Nenner kommen“. Der Zeitpunkt, zu dem die interne Kritik aus der EKD an die Öffentlichkeit kam, sei denkbar ungünstig, so Schick. Das ökumenische Miteinander auf Ortsebene laufe gut, doch kurz vor den Feiern zum 10. Jahrestag der gemeinsamen Unterzeichnung der Rechtfertigungserklärung in Augsburg und wenige Monate vor dem Zweiten Ökumenischen Kirchentag seien derartige Irritationen störend. Schick: „Wir haben miteinander Augsburg geplant, und wollen diese Feier durchführen; der Ökumenische Kirchentag in München ist geplant; er steht unter dem Thema der Hoffnung. Diese Störfeuer begünstigen diese beiden Ereignisse ganz sicher nicht günstig.“

(rv/dr/faz 14.10.2009 bp)







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