Der französische Primas, Kardinal Philippe Barbarin, unterstützt die Milchbauern in
ihrem Kampf für gerechtere Bezahlung ihrer Arbeit. Das mutwillige Vergießen der Milch
durch die Bauern sei ein Schrei, den es zu hören gelte, heißt es in einem am Montag
in Lyon veröffentlichen gemeinsamen Appell Barbarins und der Missionsgesellschaft
„Mission de France“. Die durch die Proteste ausgedrückte Not sei ein Alarmzeichen
gegen eine Politik, die Entscheidungen nur unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten
treffe. An die Verbraucher appelliert Barbarin, die Bauern zu unterstützen. Er wendet
sich gegen einen „Kult der Resultate“, der keinen Blick für die menschliche Dimension
der Wirtschaft habe. Vor Barbarin hatten sich bereits zahlreiche weitere Bischöfe
aus allen Landesteilen Frankreichs mit den Milchbauern solidarisch erklärt. Die Proteste
der Bauern richten sich gegen den Beschluss der EU-Landwirtschaftsminister, das bisherige
Quotensystem im Jahr 2015 abzuschaffen und die Produktionsmengen bis dahin allmählich
auszuweiten.