2009-10-12 10:54:50

Österreich: Für eine „Theologie des Laienchristen“


Für eine neue „Theologie des Laienchristen“ plädiert der emeritierte Grazer Kirchenhistoriker Maximilian Liebmann. Die entsprechenden Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils seien bisher „auch in Österreich“ nicht richtig begriffen worden, sagte Liebmann jetzt in Wien. Rolle und Mitverantwortung der Laienchristen in der katholischen Kirche seien neu zu definieren.

Die Grundstruktur der Kirche in Österreich sei bis heute vom in der Zwischenkriegszeit entstandenen „Pastoralkatholizismus“ geprägt. Die nach dem Zustandekommen des Konkordats 1933 von den Bischöfen beschlossene völlige Abkehr von der Politik und Konzentration auf die Seelsorge samt Neustrukturierung des Laienbereichs mit dem Aufgehen zahlreicher katholischer Vereine in der neu organisierten „Katholischen Aktion“ wirke sich bis heute aus, so der Kirchenhistoriker.

Die Einführung der diözesanen Pastoralräte und der Pfarrgemeinderäte nach dem Zweiten Vaticanum empfinde er zwar als wichtig; die Räte seien aber nicht „der große Wurf“ der Laientheologie beim Konzil gewesen. Zentral sei vielmehr der Aufruf an die Laien gewesen, selbst und auf eigene Verantwortung hin initiativ zu werden, wobei die Bischöfe diese Initiativen fördern sollten. Liebmann: „Diese Umsetzung fehlt noch, die echte Laientheologie ist in der Zeit nach dem Konzil noch nicht zum Tragen gekommen.“

(kap 12.10.2009 sk)








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