2009-10-12 13:46:47

Ruanda: Kagame für neue Entwicklungspolitik


Präsident Paul Kagame plädiert für einen Kurswechsel in der europäischen Entwicklungspolitik. Konkrete Investitionen in bereits bestehende Unternehmen der Privatwirtschaft seien für Afrika oft wichtiger als vom Westen finanzierte Entwicklungsprojekte, sagte Kagame dem „Handelsblatt“. Andernfalls wachse nur die Gefahr von Abhängigkeiten zwischen Geber- und Nehmerländern. Der ruandische Staatschef nannte als Beispiel die Tätigkeit von Nichtregierungsorganisationen beim Brunnenbau. In vielen Ländern bohrten Entwicklungshelfer kostenlos nach Wasser. „Das ist gut gemeint, aber damit ruinieren sie lokale kleine Firmen, die das auch versuchen“, so Kagame. Besser sei es, eben diese Unternehmen bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Dabei helfe es wenig weiter, Gelder mit dem Hinweis auf eine schlechte Menschenrechtslage in den jeweiligen Empfängerländern zurückzuhalten. Kagame räumte zugleich ein, dass ein Grund für die Probleme des Kontinents auch schwache Regierungen in den afrikanischen Staaten selbst seien. Diese müssten stärker gegen Korruption vorgehen und ein System installieren, das „Knebel- und Ausbeutungsverträge“ von Firmen verhindere, die die Rohstoffvorkommen einzelner Länder ausbeuten wollten. Die im Westen umstrittene Rolle Chinas bewertete der Politiker positiv. „Die Chinesen bringen mit, was Afrika braucht: Investitionen und Geld für Regierungen und Unternehmen“. Den dadurch entstehenden Wettbewerb bezeichnete Kagame als sehr gesund.

(kna 12.10.2009 sk)








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