Die Eidgenössische Rassismuskommission übt harsche Kritik am Plakat, das für die Anti-Minarett-Initiative
wirbt. Die Werbung der Minarett-Gegner könne den sozialen Zusammenhalt und den öffentlichen
Frieden gefährden, so die Kommission in einer Stellungnahme. Es entstehe der Eindruck,
dass die Muslime die Schweizer Bevölkerung beherrschen wollten, Frauen unterdrückten
und die Grundrechte missachteten. Dies komme einer Diffamierung der friedlichen muslimischen
Schweizer Bevölkerung gleich. Die Einschätzung der Rassismuskommission hat politische
Relevanz, weil derzeit mehrere Schweizer Großstädte debattieren, ob sie das Plakat
zulassen wollen oder nicht. Der Kanton Basel-Stadt und die Städte Lausanne und Freiburg
haben bereits entschieden, dass keine Aushänge auf öffentlichem Grund angebracht werden
dürfen. Luzern, St. Gallen und Zürich dagegen haben das Plakat zugelassen. (kipa
08.10.2009 mg)