Die katholischen Bischöfe haben sich mit Missbrauchsopfern getroffen und die Vorfälle
in den kirchlichen Heimen bis in die 80er Jahre erneut verurteilt. In dem dreistündigen
Gespräch entschuldigten sie sich dafür, dass es der Kirche oft nicht gelinge, Missbrauch
an Kindern, die ihr anvertraut seien, zu verhindern. Die Folgen seien qualvoll, hieß
es in einer anschließenden Medienmitteilung. Die irischen Bischöfe um Primas Kardinal
Sean Brady stellten vor Journalisten die Gründung einer Dialoggruppe in Aussicht,
um Missbrauchsopfer zu begleiten. Das erste Treffen bezeichneten sie als guten Anfang,
dem weitere Begegnungen folgen sollten. - Im Juni hatte ein unabhängigen Untersuchungskommission
einen Bericht zu den erzieherischen Methoden in kirchlichen Kinderheimen im 20. Jahrhundert
vorgelegt. Von rund 35.000 Kindern in der Obhut von kirchlichen Erziehungsheimen,
Schulen und anderen Betreuungseinrichtungen hätten der Kommission mehr als 2.000 von
körperlichem und sexuellem Missbrauch berichtet. Kardinal Brady nannte den Bericht
einen „beschämenden Katalog von Grausamkeiten“, aber auch als „willkommenen und wichtigen
Schritt zur Aufklärung“, der den Opfern Gerechtigkeit verschaffe und ähnliche Vorfälle
in Zukunft verhindern helfe. (rv 08.10.2009 is/bp)