Im Süden Indiens sind
nach schweren Überschwemmungen mehr als zwei Millionen Menschen obdachlos. Nach offiziellen
Angaben der indischen Behörden wurden mehr als 250 Menschen getötet. Auslöser waren
die schwersten Regenfälle seit Jahrzehnten in mehreren Bundesstaaten. Helfer können
die betroffenen Regionen nur schwer erreichen, da die Infrastruktur zerstört ist,
berichtet im Interview mit Radio Vatikan Jesuitenpater Maxim Rasquinha. Er leitet
in der betroffenen Ortschaft Pannur eine Schule der Jesuiten. Pater Rasquinha: „Die
Überschwemmungen sind für die meisten Menschen hier eine der schlimmsten Tragödien,
die sie je erlebt haben. Unsere Stadt Pannur und viele umliegende Dörfer sind völlig
in den Fluten versunken. Die Situation ist außer Kontrolle, Häuser sind eingestürzt.
Die meisten Menschen haben alles verloren. Sie brauchen jetzt nicht nur materielle,
sondern auch psychologische Unterstützung.“ Tausende Soldaten und Rettungskräfte
seien im Einsatz, um die Menschen in Sicherheit zu bringen und Deiche zu verstärken.
Obwohl die Regenfälle inzwischen ausgesetzt hätten, käme die Hilfe vielerorts nicht
an, berichtet der Jesuitenpater: „Die Regierung hat den Menschen ihre Unterstützung
zugesagt, aber die ist hier bisher noch nicht eingetroffen.“ Die indischen
Behörden rechnen mit Ernteausfällen und Schäden in Milliardenhöhe. Die Kirche helfe
schon jetzt, wo sie könne, so Pater Rasquinha. „Wir kümmern uns derzeit vor
allem um Frauen und Kinder, versorgen sie mit Kleidung, Nahrung und sauberem Trinkwasser.
Das sind die Dinge die sie jetzt am nötigsten brauchen und natürlich versuchen wir,
ihnen auch menschlich nah zu sein und ihnen zu zeigen, dass sie in ihrem Leid nicht
alleine sind.“