Fast 20 Jahre nach der Spaltung der orthodoxen Kirche in der Ukraine haben jetzt in
Kiew Verhandlungen über eine Wiedervereinigung begonnen. Vertreter der ukrainisch-orthodoxen
Kirche des Moskauer Patriarchats und des schismatischen „Kiewer Patriarchats“ äußerten
sich nach dem ersten Treffen im Höhlenkloster von Kiew zufrieden über den Gesprächsverlauf.
In einer gemeinsamen Erklärung betonen die hochrangigen Delegationen beider Kirchen
die Bedeutung des Dialogs. Er fördere „das soziale Verständnis und den konfessionellen
Frieden, die Überwindung von Konflikten und Feindseligkeiten“. Ziel der Verhandlungen
sei die Wiederherstellung der von Gott gewollten kirchlichen Einheit, heißt es weiter
in dem Dokument. Die Gespräche seien „ohne Druck oder Einmischung von außen“ zu Stande
gekommen. Zunächst gehe es allerdings nur um die Vorbereitung des Dialogs und nicht
um die Lösung von Problemen. Im Zuge der Unabhängigkeit des Landes 1991 hatte sich
ein Teil der orthodoxen Kirche vom Moskauer Patriarchat abgespalten. Das Schisma löste
einen erbitterten Kampf um Kirchengebäude im ganzen Land aus.