Die Polizei in der nordirakischen Stadt Kirkuk hat am Montag die Leiche eines Christen
gefunden, der drei Tage zuvor entführt worden war. Nach Angaben der Behörden wurde
Emad Elia Abdul Karim durch Schüsse und Messerstiche getötet. Der 55-Jährige hinterlässt
eine Frau und zwei Kinder. Die chaldäisch-katholische Eparchie von Kirkuk hatte die
Regierung in Bagdad nach der Verschleppung des Geschäftsmannes aufgefordert, sich
für den Schutz der Christen im Irak einzusetzen. „Die Christen haben ihre Wurzeln
hier im Irak und besonders in dieser Stadt, und niemand kann ihre patriotische Gesinnung
in Zweifel ziehen“, hieß es in einer Erklärung der Eparchie. Seit dem Sturz von Ex-Präsident
Saddam Hussein durch die US-Armee und deren Verbündete im Frühjahr 2003 mussten hunderttausende
Christen den Irak verlassen. Viele der Flüchtlinge leben derzeit in Syrien. Dutzende
christliche Priester und Diakone sind seit 2003 bei Mordanschlägen ums Leben gekommen,
so auch der chaldäisch-katholische Erzbischof von Mossul, Paulos Faraj Rahho, dessen
Leichnam auf einer Müllhalde gefunden wurde. Die Mehrheit der Christen im Irak gehört
zu der mit Rom in voller Kirchengemeinschaft stehenden chaldäisch-katholischen Kirche.