2009-10-03 16:52:44

Erzb. Schick vor Afrikasynode: Ideen für „Hilfe zur Selbsthilfe“ geben


RealAudioMP3 „Wenn Afrika vorankommt, hilft das der ganzen Welt.“ Das hat der deutsche Weltkirchen-Bischof Ludwig Schick vor dem Auftakt der zweiten Afrikasynode betont. Diese tagt ab Sonntag für drei Wochen im Vatikan. Der Bamberger Erzbischof wurde von Papst Benedikt XVI. als Mitglied der Synode berufen. Die Kirche in aller Welt müsse mithelfen, dass Afrika ein Kontinent werde, „in dem Gerechtigkeit, Friede und Freude herrschen“, meinte Schick im Vorfeld. Die Bischofsversammlung steht unter dem Titel „Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“. Die Kirche in Afrika müsse die Gesellschaft verbessern wollen, sagte Schick zu den anstehenden Aufgaben. Dazu müsse sie aber auch Fehler und Missstände in den eigenen Reihen einräumen, so der Erzbischof im Gespräch mit Birgit Pottler.

Ich hatte den Eindruck, Sie freuen sich über Ihre Berufung in die Afrikasynode. Was sind die wichtigsten Themen, die Sie ansprechen wollen oder hören sie erst einmal nur zu? Mit welcher Stimmung fahren Sie nach Rom?

„Ich höre natürlich zunächst erst einmal zu. Es ist die Synode der afrikanischen Bischöfe. Sie müssen dort zu Wort kommen. Wir – und so definiere ich immer unseren Beitrag für die Kirche in Afrika, die mir sehr am Herzen liegt – wollen eine Hilfe zur Selbsthilfe geben. Deshalb ist es ganz wichtig, die Bischöfe sowie die Verantwortlichen für das kirchliche und gesellschaftliche Leben dort, sagen zu lassen, was sie denken und wo sie die Schwerpunkte sehen, wie sie die Zukunft gestalten wollen. Wir hören und ich höre, um dann, soweit möglich, diese Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.“

Was, glauben Sie, können Sie für die Deutsche Kirche mitnehmen?

„Die ganze weltkirchliche Arbeit – das sehen wir immer mehr – ist in erster Linie ein Austausch von Gaben und Gütern. Wir empfangen von Afrika sehr viel. Dort ist eine junge Kirche, eine Kirche voller Leben, voller Energie, voller Freude. Das ist eine große Hilfe für beide Seiten. Afrika profitiert, denn wir können helfen, nicht nur finanziell, sondern auch mit unseren guten Traditionen und Erfahrungen. Wir auf der anderen Seite können von dort eben diese Jugend, diese Frische, diese Glaubensfreude empfangen. Das, denke ich, wird auch durch die Synode jetzt noch einmal deutlicher werden. Es geht bei der Afrikasynode aber immer auch um weltkirchliche Bezüge.“

Das Thema der Synode ist aber auch ein sehr politisches: Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden und die Aufgabe der Kirche in diesem Kontext. Wie konkret kann diese Synode werden? Denn auch Afrika ist ja nicht gleich Afrika.

„Zunächst einmal würde ich sagen, auch bei dem Thema Versöhnung, Gerechtigkeit, Frieden, handelt es sich um urbiblische Themen – Themen, die Jesus Christus ganz in den Vordergrund seiner Botschaft und auch seines Lebens gestellt hat. Und da hat die Kirche eine große Aufgabe und zugleich eine große Chance. Wer kann besser mit Gott die Menschen untereinander versöhnen als die Kirche? Sie ist Instrument der Versöhnung und Afrika braucht Versöhnung.“

(rv 03.10.2009 bp)








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