Rund 400 Personen
nehmen ab Sonntag im Vatikan an der internationalen Sondersynode zu Afrika teilnehmen.
Erzbischof Nikola Eterovic, Generalsekretär der Synode, hat am Freitag vor Journalisten
letzte Details zum Ablauf der Bischofsversammlung bekannt gegeben. Gudrun Sailer berichtet.
Papst täglich dabei Papst Benedikt wird, wie schon bei der
Bibelsynode im Herbst vergangenen Jahres, nahezu täglich an den Sitzungen teilnehmen.
244 Synodenväter werden in der Aula anwesend sein, die meisten von ihnen Bischöfe.
79 von ihnen sind Synodenväter kraft ihres Amtes, 129 wurden gewählt und 36 direkt
vom Papst benannt. Fast 200 der Synodenväter stammen aus Afrika.
Benedikt XVI.
verfügte, dass alle 25 Dikasterienleiter der Kurie als Synodenväter an der Versammlung
teilnehmen, außerdem alle 14 afrikanischen Kardinäle und alle Vorsitzenden der nationalen
und regionalen Bischofskonferenzen. Der Vatikan legte bei der Vorbereitung überdies
Wert darauf, dass von jedem der 53 Länder Afrikas mindestens ein Bischof zur Synode
kommt, führte Eterovic aus.
Hörer und Experten Neben dem Kreis
der Synodenväter nehmen zwei weitere Gruppen an den Beratungen teil: die Hörer und
die Experten. Die Gruppe der Hörer besteht aus 49 Personen, davon 20 Frauen, von den
29 Experten sind zehn Frauen. Assistenten, Übersetzer und Techniker vervollständigen
die Teilnehmerliste.
Papst Benedikt hat drei Sondergäste eingeladen, die sich
an je einem bestimmten Tag in die Beratungen einschalten: Seine Heiligkeit Abune Paulos,
Patriarch der Äthiopischen Orthodoxen Tewahedo Kirche, der 40 Millionen Gläubige angehören.
Weiters Rudolf Adada, den ehemaligen Leiter der UNAMID-Mission in Darfur, sowie Jacques
Diouf, Generaldirektor der UN-Welternährungsorganisation FAO. Diouf, übrigens der
erste muslimische Sondergast eine Bischofssynode, wird am 12. Oktober über Nahrungsmittelsicherheit
in Afrika sprechen.
„Freie Diskussion“ Die Afrika-Synode
wird die dritte mit einer täglichen so genannten „freien Diskussion“ sein. Allerdings
zeigte die Erfahrung der beiden vorangegangenen Synoden, dass die meisten Redner das
Forum nutzen, um eine weitere Ansprache zu halten; zu einem echten Gedankenaustausch
kam es in der Vergangenheit nur selten. Wie oft Papst Benedikt das Wort ergreifen
wird, liegt an ihm selbst; bei der Bibelsynode war er in erster Linie als aufmerksam
Zuhörender anwesend.
Offizielle Sprachen Drei offizielle
Sprachen werden die Afrikasynode beherrschen: Französisch, Englisch und Portugiesisch,
alternativ können die Reden auch auf Italienisch gehalten werden. Ort der Versammlung
ist die so genannte Synodenaula im Obergeschoss der vatikanischen Audienzhalle. Den
Auftakt der Bischofsversammlung bildet am kommenden Sonntag ein Papstgottesdienst
in St. Peter; zu Ende geht die Synode mit einer Messe am 25. Oktober.