Der wegen des mutmaßlichen Besitzes von Kinderpornografie gesuchte kanadische Bischof
Raymond Lahey hat sich der Polizei in Ottawa gestellt. Er wurde nach Zahlung einer
Kaution von umgerechnet 6.000 Euro am Donnerstagnachmittag wieder freigelassen, wie
„Radio Canada“ berichtete. Zu den Auflagen gehöre, dass der Bischof keine Parks besuchen
und das Internet nicht nutzen dürfe. In einer Stellungnahme vom Donnerstag äußerte
sich auch der Vorsitzende der Kanadischen Bischofskonferenz, Erzbischof James Weisgerber,
zu dem Vorfall. Er sei geschockt und traurig angesichts der Anschuldigungen gegen
Lahey. Kommentieren wolle er sie allerdings nicht, so Erzbischof Weisgerber in seiner
Erklärung. Dennoch teile er mit allen Kanadiern sowie den Katholiken des Landes den
Wunsch, dass der Vorfall von den zuständigen Justizbehörden vollständig aufgeklärt
werde. – Der Rücktritt des Bischofs von Antigonish war am 26. September von Papst
Benedikt XVI. angenommen worden. Zuvor waren laut kanadischen Medienberichten bei
einer Zufallskontrolle am Flughafen von Ottawa kinderpornografische Fotos auf dem
Computer Laheys entdeckt worden. Er sei zunächst festgenommen, anschließend aber freigelassen
worden. Danach war sein Aufenthaltsort vorübergehend unbekannt.