2009-10-01 17:32:47

D: Jugendorchester spielt für Papst Benedikt


Zum Gedenken an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren spielt das Interregionale Jugendsinfonieorchester aus Baden-Württemberg am 8. Oktober vor Papst Benedikt XVI. in Rom. Das Konzert im Auditorium Conciliazione solle daran erinnern, dass der Dialog das einzige Mittel sei, um einen Krieg zu verhindern, sagte Kurienkardinal Walter Kasper am Donnerstag bei der Vorstellung des Projektes. Diese Erinnerung gehe nicht nur die Generation an, die den Krieg miterlebt habe. Sie betreffe auch die Jugend und all jene, die aus der Vergangenheit lernen wollen, um eine bessere Welt zu gestalten.

Auf dem Programm des Konzert- und Rezitationsabends stehen überwiegend Werke jüdischstämmiger Künstler wie Felix Mendelssohn-Bartholdy und Gustav Mahler, deren Aufführung während des Dritten Reiches verboten war. Zudem rezitiert der österreichische Schauspieler Klaus Maria Brandauer Texte von Goethe, Heine, Brecht und Celan sowie zwei Gedichte von Kindern aus dem Konzentrationslager Theresienstadt.

Das Jugendsinfonieorchester spielt die 4. Symphonie von Mendelssohn, die den Beinamen „Italienische“ trägt sowie den vierten Satz aus Mahlers 5. Symphonie. Die südafrikanische Mezzosopranistin Michelle Breedt trägt zwei Stücke aus Mendelssohns Liedzyklus „Des Knaben Wunderhorn“ vor. Das Konzert wird organisiert von der Päpstlichen Kommission für Beziehungen zum Judentum, der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl und dem Europäischen Kulturforum Mainau. Kasper würdigte die großen Fortschritte, die nach dem Zweiten Weltkrieg im ökumenischen Dialog und im Verhältnis zum Judentum erreicht worden seien. Die ökumenische Bewegung sei unter dem Eindruck der Schrecken des Zweiten Weltkrieges entstanden. Einstige konfessionelle Konfliktparteien betrachteten einander heute als Dialogpartner. Auch das christlich-jüdische Gespräch stehe mittlerweile, trotz der tragischen und schmerzvollen Vergangenheit, auf einer soliden Grundlage, sagte der vatikanische Beauftragte für die Ökumene und das Judentum.

(kna 01.10.2009 gs)








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