2009-10-01 15:46:25

China: Wenig zu feiern für Katholiken


RealAudioMP3 Papst Benedikts Brief an die Katholiken in China hat zwar mehr Dialog zwischen kommunistischer Regierung und Kirche in Gang gesetzt, aber das Ziel einer echten Aussöhnung hat er zwei Jahre nach seinem Erscheinen nicht erreicht. Darauf macht der Leiter des China-Zentrums St. Augustin, der Steyler Missionar Anton Weber, aufmerksam. An diesem Donnerstag feiert das offizielle China mit viel Aufwand und einer Militärparade 60 Jahre Volksrepublik. Die kleine, aber wachsende katholische Minderheit im Reich der Mitte hat wenig Grund, mitzufeiern. Pater Weber:

„Die Katholiken in China sind zwar auch dazu aufgerufen, sich zu freuen. Sie sollen sogar in den Kirchen Flaggen aufziehen als Zeichen des Dankes für die Regierung und die Partei, die so viel beigetragen hat zum Verständnis zwischen den Religionen. Die Katholiken selber sind natürlich auch begeistert, dass es – wirtschaftlich – vorangeht, aber im religiösen und kirchlichen Bereich haben sie Vorbehalte. Die Kirche macht Fortschritte, und der Freiheitsraum macht Fortschritte, aber nicht in einer Weise, wie man es allgemein erwarten möchte, nach unseren Vorstellungen von Religionsfreiheit.“

Vor zwei Jahren schrieb Papst Benedikt seinen viel beachteten Brief an die Katholiken in China, in dem er ein Versöhnungsangebot unterbreitete. Doch diese Geste hat leider bisher nicht zum gewünschten Erfolg geführt, so Pater Weber.

„Die große Versöhnung innerhalb der Kirche zwischen den beiden Teilen, wenn man das so sagen kann – also Ungergrundkirche und offizieller Kirche - ist nicht zustande gekommen auf die Weise, dass es zu einer Einheit gekommen ist, die man erhofft hätte. Es sind viele Bemühungen geschehen. Aber wie ich gehört habe, ist der Brief nach zwei Jahren nicht mehr so aktuell, obwohl man immer noch auf ihn zurückgreifen muss - das muss getan werden auch bei so einem Fest. Was der Heilige Vater mit dem Brief sagen wollte: Alles geht auf diese Basis zurück – dass man neues Vertrauen gewinnt, dass man sich versöhnt. In Bezug auf die Regierung: dass ein neuer Dialog zustande kommt.“

(rv 01.10.2009 gs)









All the contents on this site are copyrighted ©.