Der Besuch des Papstes
in Tschechien sei eine Chance, um den Glauben dort wieder aufleben zu lassen. Das
sagt der Präsident der internationalen Autorenvereinigung PEN, Jiri Grusa. Der gebürtige
Tscheche war lange Zeit Botschafter in Deutschland und Österreich. Er nahm in diesen
Tagen an einer Konferenz in Rom teil und verfolgte von hier aus die Papstreise in
seinem Heimatland. Gegenüber Radio Vatikan sagt er:
„Also, ich kenne kein
anderes Volk in der Europäischen Union, das auf diese Art und Weise säkular ist. Aber
die Haltung gegenüber dem Papst und der Kirche hat sich verbessert und dies kann oder
dieser Besuch könnte ein sehr wichtiger Impuls sein, um die Kirche im Lande besser
zu positionieren.“
Seine katholische Erziehung und die Kontakte zu Geistlichen,
seien ein Grund dafür, dass er schon früh kritische Ansichten gegenüber dem kommunistischen
Regime in Tschechien entwickelte, so Grusa. Er betont:
„Als junger Knabe
war ich ja in Pardubice, wo die Salesianer das Oratorium hatten und das war eine prägende
Erfahrung. Ich habe damals auch die Aufhebung dieser Institution in einer Nacht im
Jahre 1950 erlebt und alle Assistenten und Priester, die da waren landeten in verschiedenen
Lagern oder wurden bei dem Zwangsmilitär eingezogen und das war für mich eine wirklich
wichtige Erfahrung. Das war für mich etwas, was meine spätere Entwicklung sehr beeinflusst
hat. Also, ich wusste, dass dieses Regime nichts Gutes bringt, obwohl ich damals erst
zwölf Jahre alt war.“
Der tschechische Autor hat unter anderem die Petition
gegen Menschenrechtsverletzungen in Tschechien unterzeichnet, eine Petition, die der
Papst als große Errungenschaft lobte.