D/Vatikan: Menschenrechts-Beauftragter würdigt Kirche
Die katholische Kirche
setzt sich stark für die Achtung der Menschenrechte weltweit ein. Das sagte der Menschenrechts-Beauftragte
der deutschen Bundesregierung, Günter Nooke, gegenüber Radio Vatikan. Nooke gehört
der Grundwertekommission der CDU an. 1987 schloss er sich einer kirchlichen Oppositionsgruppe
in der DDR an und gehörte im Herbst 1989 zu den Mitbegründern und zum Vorstand des
Demokratischen Aufbruchs (DA). An diesem Mittwoch traf er Papst Benedikt anlässlich
der Generalaudienz auf dem Petersplatz und übermittelte die Grüsse der Bundesregierung.
Was die kommende Koalition für die Menschenrechte unternehmen wird, sei noch unklar,
so Nooke.
„Ich kann das nicht genau einschätzen, was im Ergebnis der Koalitionsverhandlungen
herauskommt. Ich glaube aber, dass man die Position des Menschenrechtbeauftragten
eher stärken wird. Es geht auch darum, Menschenrechtspolitik als Basis einer werteorientierten
Außenpolitik noch stärker zu verankern. Der Großen Koalition ist es auf jeden Fall
gelungen, den Betrag, den wir zur Verfügung hatten, zu verdoppeln. Allein für Nothilfe
geben wir mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr aus. Wir sind auch und gerade mit kirchlichen
Hilfsorganisationen sehr aktiv, die staatliches Geld bekommen. Organisationen wie
beispielsweise die Caritas tun viel Gutes.“
Papst Benedikt habe sich bei
der kurzen Unterredung nach der Audienz sehr interessiert an seiner Tätigkeit gezeigt,
berichtete Günter Nooke, seit 2006 Beauftragter für Menschenrechtspolitik und Humanitäre
Hilfe .
„Es war seit langem mein Wunsch nach Rom zu kommen und im Vatikan
Gespräche zu führen über Menschenrechte und den interreligiösen und interkulturellen
Dialog. Jeder – auch die katholische Kirche – kann viel dazu beitragen. Die Idee der
universalen Menschenrechte soll gestärkt und nicht geschwächt werden. Ich bin daran
sehr interessiert, dass wir Vorsicht walten lassen für jeden einzelnen Menschen. Das
betont auch Papst Benedikt XVI. immer wieder.“