Nach dem G20-Gipfel haben Lateinamerika und Afrika eine neue Partnerschaft beschworen.
Libyens Staatschef Muammar Gaddafi sprach sich für die Gründung eines Gegengewichts
zur Nato aus. Afrika und Lateinamerika müssten eine „Nato des Südens“ gründen, sagte
Gaddafi zum Auftakt des zweiten Lateinamerika-Afrika-Gipfels in Porlamar in Venezuela.
Während Nordamerika in allen Bereichen mit Europa verbunden sei, klaffe zwischen den
Kontinenten im Südatlantik ein Loch, sagte Gaddafi. Als Zeitpunkt für die Gründung
einer strategischen Militärallianz als Gegengewicht zur Nato sei das Jahr 2011 realistisch.
Die „Nato des Südens“ solle jedoch „keine kriegshetzerische Aktion sein“, sagte Libyens
Revolutionsführer. Der venezolanische Präsident Hugo Chavez verlangte mit Simbabwes
Machthaber Robert Mugabe an seiner Seite mehr Einfluss der armen Nationen in der Weltpolitik.
Die beiden Kontinente sollten ihre Ressourcen und Völker gemeinsam vor der Ausbeutung
durch die Industriestaaten schützen, erklärte Chavez am Sonntag als Gastgeber des
zweitägigen Treffens. Auch Brasiliens Präsident Luiz Ignacio Lula da Silva rief zu
einem gemeinsamen Vorgehen auf: „Wir müssen eine neue Allianz bauen, unsere Chancen
entdecken und einander helfen“, sagte er zum Abschluss des Treffens von Vertretern
aus insgesamt 28 Staaten.