Die tschechischen
Medien verzeichnen eine zunehmend positive Resonanz auf den Papstbesuch. Die Bevölkerung
scheint gefallen an dem Papst zu finden, der das Prager Jesulein gekrönt und sich
mit den Kindern und Jugendlichen des Landes getroffen hat. „Der Papst überzeugt, weil
er sich nicht aufdrängt“, sagte auch der Vizerektor der Karlsuniversität gegenüber
Radio Vatikan. Antje Dechert mit einer Presseschau aus Prag:
Am Nationalfeiertag
an diesem Montag kamen keine Zeitungen heraus, umso aktiver sind dafür die Online-Ausgaben
der verschiedenen Tageszeitungen. Die eher konservative „Mlada fronta Dnes“ berichtet
breit über das ökumenische Treffen am Sonntagnachmittag. Lobend erwähnt das Blatt,
der Papst habe über den christlichen Reformator Jan Hus gesprochen. Daneben erinnert
die Zeitung an den Beitrag der Katholischen Kirche zum Fall des Kommunismus vor zwanzig
Jahren. Auch die liberale „Lidove noviny“, die in den letzten Tagen äußerst kritisch
berichtete, widmet sich hauptsächlich dem Ökumene-Treffen und spricht von der katholischen
Kirche als Motor der Ökumene. Ausführlich geht das Blatt auch auf die Rede des Papstes
vor der universitären Elite des Landes ein. Etwas empört kommentiert „Lidove noviny“
die Berichterstattung in der benachbarten Slowakei. Dort habe heiße es, der Papst
habe die Tschechen wegen ihres „Atheismus“ gerügt.