2009-09-27 17:53:51

Ökumenische Begegnung: Gemeinsam an christliche Wurzeln erinnern


RealAudioMP3 Keine ökumenische Nabelschau, sondern der Aufruf an alle Konfessionen, die christlichen Wurzeln Europas in Erinnerung zu rufen: Das ist die Quintessenz der Ansprache Benedikts XVI. bei einem ökumenischen Treffen. Am Sonntagnachmittag war der Papst mit Vertretern des Ökumenischen Rats der Kirchen in Tschechien zusammengetroffen. Eingeladen hatte dazu der Erzbischof von Prag, Kardinal Miloslav Vlk. Pater Max Cappabianca berichtet:
 Gerade nach dem Fall des Kommunismus hätten Christen sich mit Menschen guten Willens zusammengetan, um ein gerechtere Gesellschaft aufzubauen. Dennoch gebe es neue Versuche, den Einfluss des Christentums auf das öffentliche Leben zurückzudrängen…

„…zuweilen unter dem Vorwand, dass seine Lehre schädlich sei für das Wohl der Gesellschaft. Dieses Phänomen gibt uns zu denken.“

 
Schlüsselbegriff dessen, was das Christentum zu bieten habe, sei das Heil. Es bezeichne etwas Grundlegendes und Universales über die Sehnsucht des Menschen nach Wohlergehen. An der Heilsbotschaft des Evangeliums müssten die Christen immer neu Maß nehmen.

Wenn Europa die Geschichte des Christentums vernimmt, höre es seine eigene Geschichte, so Benedikt weiter. Sein Verständnis von Gerechtigkeit, Freiheit und sozialer Verantwortung seien vom christlichen Erbe geprägt. Eine Rückbesinnung auf die Vergangenheit belebe daher die Erwartungen für die Zukunft.

„Aus dieser Sicht verstehen wir besser, warum Christen verpflichtet sind, sich mit anderen zu vereinen, um Europa seine Wurzeln in Erinnerung zu rufen. Das ist nicht deshalb nötig, weil diese Wurzeln schon längst vertrocknet wären. Ganz im Gegenteil! Es ist nötig, weil diese Wurzeln weiterhin – auf unscheinbare, aber doch fruchtbare Weise – die geistige und moralische Grundlage des Kontinents liefern, damit dieser in einen sinnvollen Dialog mit Menschen anderer Kulturen und Religionen treten kann.“

Gerade weil das Evangelium keine Ideologie ist, beabsichtige es nicht, die entstehenden sozial-politischen Gegebenheiten in ein starres Schema zu pressen. Vielmehr stehe es über den Veränderungen dieser Welt und werfe in jeder Zeitepoche neues Licht auf die Würde der menschlichen Person.

Am Ende seiner Ansprache bat der Papst im Gebet um den „Geist der Stärke“, damit alle christlichen Konfessionen die unvergängliche Wahrheit des Heils verkündeten, die, so Benedikt, „den sozialen und kulturellen Fortschritt des Kontinents geprägt habe und weiterhin prägen werde“.

(rv 27.09.2009 mc)








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