2009-09-27 18:21:05

Honduras/Vatikan: Lombardi dementiert


Vatikansprecher Federico Lombardi hat Meldungen aus Honduras dementiert, nach denen Papst Benedikt XVI. den Staatsstreich in dem Land verurteilt habe. Damit widersprach er an diesem Sonntag ausdrücklich dem honduranischen Bischof Luis Alfonso Santos. Der Oberhirte von Copan hatte vor wenigen Tagen zudem behauptet, das Kirchenoberhaupt stehe „auf der Seite des Volkes und nicht auf der Seite der Putschisten vom 28. Juni“. In einem Video-Interview mit dem Internetportal der Tageszeitung „La Prensa“ erklärte Lombardi, das letzte Treffen zwischen dem Papst und Santos habe 2008 stattgefunden. Damals habe die Staatskrise in Honduras noch gar nicht existiert. Santos hatte sich dagegen auf ein angebliches Treffen mit dem Papst vor rund zwei Monaten berufen. Nationale Tageszeitungen und Radiostationen berichteten anschließend über die Äußerung des Bischofs, der als Kritiker des Staatsstreichs in seinem Land gilt.
Der Außenminister der Putschregierung, Carlos Lopez Contreras, erklärte indes, der Vatikan könne Honduras seine Hilfe anbieten. Der Heilige Stuhl könne in dem Konflikt vermitteln und eine friedliche Lösung für das Land finden, das durch die Krise diplomatisch isoliert wäre, sagte der Contreras laut Agenturberichten. - Ende Juni war der damalige Staatspräsident Manuel Zelaya abgesetzt und ins Exil gezwungen worden. Soldaten flogen ihn nach Costa Rica aus, weil er gegen das Parlament und das Oberste Gericht eine Verfassungsänderung per Volksentscheid durchsetzen und so seine Wiederwahl ermöglichen wollte. Die honduranische Kirche hatte die Absetzung Zelayas als verfassungskonform verteidigt, die Art und Weise der Entmachtung jedoch kritisiert. Vergangene Woche kehrte Zelaya nach Honduras zurück und hält sich in der brasilianischen Botschaft auf.
(apic/kna 27.09.2009 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.