2009-09-26 14:16:20

Tschech. Rep.: Benedikt XVI. verurteilt Gewalt gegen Kinder


RealAudioMP3 Erste Etappe des Papstes nach der Begrüßungszeremonie auf dem Prager Flughafen war die Heilig-Maria-Kirche vor dem Siege im historischen Stadtkern der Hauptstadt. Die Barockkirche auf der Prager Kleinseite beherbergt die in aller Welt verehrte Kind-Jesu-Statue, das Prager Jesulein. Vor dem „Prager Kindl“ feierte der Papst zusammen zahlreichen Kindern und ihren Familien eine Andacht. Unsere Korrespondentin vor Ort, Antje Dechert, berichtet

Nicht Politikern, Diplomaten oder Klerus widmete der Papst seine erste Reise-Etappe in Prag, sondern den Kleinsten, den Kindern des Landes. Zusammen mit ihren Familien waren sie aus ganz Tschechien in die Hauptstadt gekommen. Vielen von ihnen reichte Benedikt beim Betreten der Kirche sichtlich gerührt die Hände und segnete sie, bevor er zum Gebet vor der blumengeschmückten Statue des Prager Jesuleins niederkniete.

„Kinder sind die Zukunft und die Hoffnung der Menschheit“, betonte er anschließend in seinen Grußworten und rief dazu auf, die Würde und Rechte jedes Kindes zu achten:

„Wie viele Kinder werden hingegen nicht geliebt, nicht angenommen und nicht geachtet! Wie viele sind Opfer der Gewalt und jeder Art von Ausbeutung durch skrupellose Menschen! Den Kleinen möge jene Achtung und jene Aufmerksamkeit zukommen, die ihnen gebührt.“

Viele, vor allem junge Familien litten heute unter Schwierigkeiten und müssten große Anstrengungen unternehmen, „um ihren Kindern Sicherheit und eine würdige Zukunft zu geben“, so der Papst weiter. Auch ging er auf die wachsende Zahl der durch „Krisen“, „Streit und Untreue“ zerrissenen Familien ein. Die Scheidungsrate in der tschechischen Republik ist eine der höchsten in der EU.

„Sie alle vertrauen wir dem Prager Jesulein an, wohl wissend, wie wichtig die Stabilität und die Einheit der Familien für den wahren Fortschritt der Gesellschaft und die Zukunft der Menschheit ist.“

Das Prager Jesulein symbolisiere die Zartheit und Schönheit der Kindlichkeit. Der Papst wörtlich: „Es lässt uns (…) die Nähe Gottes und seine Liebe verspüren, wie kostbar wir in seinen Augen sind.“ Alle Menschen seien Kinder Gottes und damit Brüder, so Benedikt. Das müsse sich unsere Gesellschaft heute wieder stärker vor Augen halten:

„Dann würde jeder Mensch nicht für das geachtet, was er hat, sondern für das, was er ist, denn im Antlitz eines jeden Menschen scheint ohne Unterschied der Rasse oder der Kultur das Bild Gottes auf.“

Die Schlussworte seiner Andacht widmete der Papst erneut den Kindern:

„Ihr seid die Lieblinge im Herzen des Jesuskindes, und darum sollt ihr es genauso lieben und nach seinem Beispiel gehorsam, höflich und hilfsbereit sein. Lernt, wie das Jesuskind eine Stütze für eure Eltern zu sein. Seid echte Freunde Jesu und geht immer voll Vertrauen zu ihm. Betet für euch selbst, für eure Eltern, Verwandten, Lehrer und Freunde, und betet auch für mich.“

Nach dem Besuch beim Prager Jesulein grüßte der Papst vor der Maria-Viktoria-Kirche noch zahlreiche Gläubige, die ihm bei strahlendem Sonnenschein zujubelten – darunter auch viele Pilger aus den angrenzenden Ländern Polen, Österreich, Deutschland und der Slowakei. Danach wurde das Kirchenoberhaupt mit dem Papamobil in die apostolische Nuntiatur in Prag gebracht. Nach einem Mittagessen, wird Benedikt XVI. am Nachmittag im Spanischen Saal der Prager Burg mit den hohen Politikern und Diplomaten des Landes zusammentreffen.

(rv 26.09.2009 ad)







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