2009-09-24 16:42:07

D: Entwicklungshilfe nicht zurückfahren


RealAudioMP3 Trotz knapper Kassen will die katholische Kirche ihr internationales Engagement nicht zurückfahren. Das betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, in Fulda. Um Kosten einzusparen sollten die Hilfswerke besser vernetzt werden. Hintergründe von Birgit Pottler:

Die Bischöfe beschäftigten sich während ihrer Herbst-Vollversammlung in Fulda mit den „Neuen Herausforderungen für die weltkirchliche Arbeit in Deutschland“. Besprochen wurden soziale und politische Probleme in den Entwicklungsländern, aber auch die finanziellen Möglichkeiten.

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Ludwig Schick, betonte:
„Mit dem Rückgang der Katholiken in Prozentzahlen ist die Einnahme bei den Kollekten zurückgegangen. Wir haben Einsparmaßnahmen vornehmen müssen, aber die weltkirchliche Arbeit wurde weniger zurückgefahren als andere Haushaltsstellen.“

Rund 13 Prozent weniger an Einnahmen aus Spenden und Kollekten verzeichneten die sechs großen katholischen Hilfswerke zwischen den Jahren 2000 und 2007. Trotzdem investierte die katholische Kirche insgesamt rund 514 Millionen Euro in die so genannte Hilfe für die „Dritte Welt“. Gut 48 Prozent des Haushaltsvolumens des gemeinsamen Verbands der Diözesen Deutschlands sind nach wie vor unter „Weltkirche und Mission“ zusammengefasst.

Um das weiter zu gewährleisten, drängen die Bischöfe auf interne Einsparungen. Die Hilfswerke und Bistümer sollten enger zusammen arbeiten. Geplant sind vorerst ein gemeinsamer Internetauftritt, ein gemeinsamer Jahresbericht oder die einheitliche EDV.

Keines der Werke solle abgeschafft werden. Vielmehr solle sich jede Organisation auf ihre spezifischen Aufgaben konzentrieren, so Erzbischof Schick, auch wenn es im sozialen und humanitären Bereich natürlich Schnittmengen gebe.

Einige Beispiele: Adveniat hat Mission und Seelsorge in Lateinamerika im Blick, Missio die in Afrika; Caritas international greift in Krisensituationen ein, Renovabis sorgt sich um den Wiederaufbau in Osteuropa.

Schick:
„Alle unsere Werke haben einen speziellen Auftrag, der nicht erledigt ist und nicht zu Ende ist. Deshalb müssen sie weiter bestehen. Aber die Werke können besser miteinander vernetzt werden. Das schafft finanzielle Einsparungen und schafft Synergieeffekte.“

Entwicklungshilfe sei keine Einbahnstraße, Weltkirche sei eine „universale Gebets- Solidar- und Lerngemeinschaft“, hielt Konferenzvorsitzender Zollitsch fest. Damit folgen die deutschen Bischöfe dem Appell des Papstes während seines Besuchs in Bayern vor drei Jahren. Aktionismus liegt den katholischen Oberhirten demnach fremd. Die kirchlichen Werke sollten vielmehr noch deutlicher machen, „dass sie kirchliche Werke sind und in und aus dem Evangelium mit der Kirche ihren Dienst tun“, forderte folglich Weltkirchenbischof Schick:
 „Das Gütemerkmal Verkündigung, gute Liturgie und Caritas, beziehungsweise gesellschaftliches Engagement, muss für uns zusammenbleiben. Daran dürfen und können wir nicht rütteln. Wir verraten unsere Sache sonst.“
(rv 24.09.2009 bp)








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