D/Türkei: Steinmeier drängt Ankara zur Anerkennung der Religionsfreiheit
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die Türkei zur vollen Anerkennung
der Religionsfreiheit aufgefordert. Im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur
(KNA) warnte der sozialdemokratische Kanzlerkandidat am Dienstag in Berlin zugleich
davor, das Streben Ankaras nach Aufnahme in die Europäische Union zurückzuweisen.
„Das wäre kein Beitrag zu mehr Stabilität in Europa“ meinte er. Es liege aber in erster
Linie an der Türkei selbst, wann aus dem laufenden Beitrittsverfahren ein Beitritt
werde. Das Land müsse noch wichtige Anpassungsschritte vollziehen. Auch äußerte
sich SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier in dem KNA-Interview zur Kontroverse um die Holocaustleugnung
von Traditionalistenbischof Richard Williamson. Diese bewerte er als „innerkatholische“
Debatte, sagte Steinmeier. Deshalb habe er sich anders als Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) im Februar bewusst nicht in die Angelegenheit eingeschaltet, so der Außenminister
Steinmeier wörtlich: „Davon habe ich aus guten und wohl erwogenen Gründen Abstand
genommen.“ (kna 22.09.2009 ad)