Die katholische Kirche
hat einen starken Anstieg der Kirchenaustritte im Jahr 2008 verzeichnet. Über die
Hintergründe dieser Entwicklung könne er sich bislang „noch kein klares Bild machen“,
sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch,
am Montag in Fulda. Rund 28.000 Austritte mehr innerhalb eines Jahres seien aber ein
Zeichen, dem die Bischöfe nachgehen müssten.
Wegen der Austritte sowie wegen
der erwarteten rückläufigen Einkommen im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise
richte sich die katholische Kirche auf einen Rückgang des Kirchensteueraufkommens
um zehn Prozent ein, so Zollitsch vor Journalisten. Der Erzbischof erneuerte damit
seine Prognose vom Frühjahr dieses Jahres.
„Wie weit die Kirchenaustrittszahlen
mit der Wirtschaftskrise zusammenhängen ist schwer zu sagen, da wir nicht immer über
die Motive Bescheid wissen. Wir haben eine Erfahrung gemacht, dass gegen Jahresende
oder zu Jahresbeginn – dann wenn es um die Steuerberechnung geht – die Zahlen zunehmen
und dann wieder auf ein niedrigeres Maß sinken. Das ist schmerzlich für uns. Es wird
sicherlich unsere Aufgabe sein, in der Motivationsforschung noch weiter zu kommen.“
Konkret
traten im vergangenen Jahr 121.155 Menschen aus der katholischen Kirche aus, gegenüber
93.667 im Jahr davor. Dem standen 13.934 Eintritte und Wiederaufnahmen gegenüber,
2007 waren es noch 15.088.