2009-09-21 17:18:15

D/Bischofskonferenz: „Wir sind dran“


RealAudioMP3 Die deutschen Bischöfe beginnen an diesem Montag in Fulda ihre Herbstvollversammlung. Bis Donnerstagabend beraten die 66 Bischöfe und Weihbischöfe aus den 27 deutschen Bistümern vorwiegend über Fragen der Weltkirche. Radio Vatikan berichtet ausführlich:

Im Mittelpunkt der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz steht ein ganztägiger Studientag zum Thema „Neue Herausforderungen für die weltkirchliche Arbeit in Deutschland“. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch aus Freiburg, erinnerte zum Auftakt der Vollversammlung vor Journalisten an die vielfältigen Hilfsleistungen der deutschen Kirche:
 
„Es ist immerhin so, dass das, was gemeinsam von den Diözesen über den Verband der Diözesen ausgegeben wird, auch in diese Ausgaben fließt.“

Zollitsch wird die Beratungen eröffnen. Der zuständige Mann für Weltkirchenfragen, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, hält das Grundsatzreferat. Experten und Wissenschaftler sowie bischöfliche Gäste aus Luxemburg, dem polnischen Oppeln und Frankreich werden die deutschen Oberhirten beraten.

Dabei geht es einmal um die Veränderungen in Lateinamerika: Bischöfe dort beklagen aggressives Abwerben von Gläubigen durch Pfingstkirchen und Sekten, aber auch Fragen der sozialen Gerechtigkeit und der Einfluss der Kirche sollen diskutiert werden. Außerdem will sich die Bischofskonferenz mit „dem Erbe des Totalitarismus in den ehemaligen kommunistischen Ländern“ auseinandersetzen, ebenso wie mit dem Phänomen kulturell-religiös motivierter Konflikte.

Zollitsch:
„Wir haben insbesondere unsere kirchlichen Werke, Misereor, Adveniat und Kirche in Not. Wir werden über diese Aktivitäten miteinander sprechen und überlegen, wie wir sie noch besser koordinieren und auch besser mit dem verbinden können, was von den einzelnen Diözesen oder auch Pfarreien geleistet wird. Es geschieht sehr viel, und das ist zugleich ermutigend. Wir wollen, auch wenn wir vielleicht in Sorge sind, dass wir das Geld nicht immer in gleicher Weise haben, dafür Sorge tragen, dass die Entwicklungsländer bei uns nicht in den Hintergrund geraten.“

Die Bundestagswahlen am kommenden Sonntag spielen in Fulda wohl nur am Rand eine Rolle. Die Bischöfe riefen bereits Anfang September zur Teilnahme an der Wahl auf. „Denn es stehen tatsächlich viele Themen auf der Agenda“, so Zollitsch an diesem Montag.

„Es geht ja nicht nur um die Finanzmarktkrise, es geht darum, dass die Folgen der gewaltigen Schuldenlast, die wir derzeit haben, nicht einfach der nächsten Generation überlassen werden dürfen. Es geht auch um eine Generationengerechtigkeit. Es geht darum, dass wir an die denken, die nach uns kommen, und wir schauen, welche Last wir diesen Menschen zumuten können.“

Die Bischöfe forderten, die Maßnahmen angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise „ethisch“ zu klären und mahnten „zukunftsfähige soziale Sicherungssysteme“ an. Der Schutz des Lebens sei genauso unverzichtbar wie eine kinder- und familienfreundliche Politik.

Auch diese Fragen werden wohl einfließen, wenn die Bischöfe am Grab des Hl. Bonifatius im Fuldaer Dom beten. Zum Abschluss am Donnerstagabend erhalten alle Oberhirten den Segen mit der Reliquie des Apostels der Deutschen.

Zollitsch:
„Wir sind dran an dem, was unser Volk und was die Welt bewegt, was auch uns selbst bewegt und wichtig ist. Denn die Sorgen und Nöte der Menschen, das sind die Anliegen, an denen wir arbeiten.“

Ergebnisse der Beratungen gibt Konferenzleiter Robert Zollitsch am Freitag bekannt, dann stellt er sich stellvertretend für seine Amtsbrüder erneut den Fragen der Presse.

(rv 21.09.2009 bp)








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