In dem lateinamerikanischen Land tobt eine Debatte über die Religionsfreiheit. Eine
Bürgerinitiative hat eine Verfassungsänderung angestoßen, die den weltlichen Charakter
des Staates festschreiben und einem „konfessionellen Staat“ eine Absage erteilen soll.
Die Bischöfe halten in einer Erklärung von diesem Wochenende dagegen, die Initiative
stelle sich gegen den Willen „einer überwältigenden Mehrheit des Volkes“ von Costa
Rica. Die Verfassungsänderung sei überflüssig, weil das Gesetz schon in der jetzigen
Form die Religionsfreiheit garantiere. Es habe außerdem in den letzten Jahrzehnten
„eine gesunde, respektvolle und austarierte Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat
im Land“ erlaubt. Der Verfassungstext sagt wörtlich: „Die katholische, apostolische,
römische Religion ist die des Staates, welcher zu ihrem Unterhalt beiträgt, ohne die
freie Ausübung anderer Kulte in der Republik zu verhindern, sofern sie sich nicht
der universellen Moral entgegensetzen.“