2009-09-19 17:21:07

Indien: Streit im Untersuchungsverfahren zur Christenverfolgung in Orissa


Im Rahmen der aktuellen Untersuchungen zur Christenverfolgung in Kandhamal hat der Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar, Raphael Cheenath, Kritik an Regierungsvertretern geübt. Statt Solidarität mit den fast 50.000 verfolgten und evakuierten Christen zu zeigen, würden nun einige Regierungsvertreter versuchen, die Ursachen der Verfolgungen zu verschleiern. Das sagte Cheenath nach Angaben der Vatikanzeitung L’Osservatore Romano. Am vergangenen Mittwoch hatte der Präfekt von Kandhamal, Gangadhar Singh, bei einer richterlichen Anhörung zu den Vorfällen Christen in ein schlechtes Licht gestellt. Der Präfekt brachte dabei offenbar Bekehrungen zum Christentum mit der illegalen Besetzung von regierungseigenem Land in einen Zusammenhang, so die Vatikanzeitung. Singhs Darstellung der Situation vor der Untersuchungskommission sei „undurchsichtig“ und „nachträglich“, kritisierte Erzbischof Cheenath. Nach Cheenath wolle sich die Regierung mit solchen Darstellungen aus der Verantwortung ziehen, berichtet die Vatikanzeitung weiter. Regierungsverantwortliche hätten nach Cheenath schon während der angeblichen Unregelmäßigkeiten vor der Christenverfolgung im August 2008 eingreifen müssen. Viele der aus Kandhamal vertriebenen Christen lebten bis heute in Flüchtlingslagern und prekären Verhältnissen, erinnerte der Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar weiter.

(or 19.09.2009 pr)







All the contents on this site are copyrighted ©.