2009-09-18 16:38:39

Israel/D: Heiliges Land - Einheitssymbol der Ökumene


RealAudioMP3 Ökumene-Experten der deutschen Bischofskonferenz haben sich in Jerusalem mit den führenden Patriarchen der Ostkirchen getroffen, darunter mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III.. Es gehe darum, den Dialog mit den Orthodoxen, den der Papst angeregt habe, jetzt „kreativ weiterzuführen“, meinte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Gerade die Vielfalt der Ostkirchen könne hier ein Anknüpfungspunkt sein:

„Denn viele Christen wissen nicht um die Vielfalt und die kostbaren Schätze der östlichen Kirchen. Auch innerhalb der katholischen Kirche wissen viele des lateinischen Ritus nicht, was für eine Vielfalt katholisch schon möglich ist. Und noch ein weiterer Punkt: Wenn man sich mit der Situation in der Auferstehungskirche beschäftigt, dann sieht man ein wie dringend notwendig Ökumene, das heißt ökumenisches Denken und Handeln ist.“ 
Der deutsche Ökumene-Bischof Gerhard Ludwig Müller meinte in Jerusalem, das Heilige Land könne „ein Einheitssymbol für die Ökumene sein“. Man könne dort die Problemlagen der einzelnen Konfessionen besser zu verstehen lernen, sagte auch der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff:

„Wir haben ja auch von der Bischofskonferenz – die Evangelischen haben sich dann angeschlossen – das theologische Studium hier an der deutschen Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg angeregt, wo evangelische und katholische Theologinnen und Theologen studieren und hier besonders auch Ökumene kennenlernen in der bunten Vielfalt. Dann weiß man eben, dass man hier den Dingen nicht nur mit dem Kopf und mit dem Gehirn begegnet, sondern auch mit dem Herzen und sogar mit der Nase. Man riecht geradezu am Duft des Weihrauchs, wo sie nachts gewesen sind und gebetet haben.“ 
Im Gespräch mit den mit Rom unierten Ostkirchen erörterte die Delegation vor allem die Lage der christlichen Minderheiten in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten. Ein entschiedeneres „Ja“ zur Ökumene könne diese nur stärken, so Müller:

Gerade auch um die gemeinsame christliche Position zu verstärken. Es gibt ja hier viele Einrichtungen, die von der Kirche getragen werden, die auch für das öffentliche Leben wichtig und interessant sind: Schulen, Krankenhäuser, Universität und Lehrerausbildungsstätten. Aber wir wissen natürlich, dass es die christliche Minderheit schwer hat, zwischen einer muslimischen Mehrheit auf der einen und einer jüdischen Mehrheit auf der anderen Seite. Um sich in diesem schwierigen politischen und kulturellen Feld zu behaupten, muss man, aus unserer Sicht, stärker zusammenarbeiten.
 
(pm dbk/rv 18.09.2009 ad)







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