Sie ist die Patronin
der Sprachforscher und Naturwissenschaftler: An diesem Donnerstag gedenkt die katholische
Kirche der heiligen Hildegard von Bingen (1098-1179). Hildegard war eine Mystikerin;
Die „prophetissa teutonica“ (deutsche Prophetin) gilt als bedeutendste Frau des christlichen
Abendlandes zu ihrer Zeit. Auch Papst Benedikt XVI., vormals Joseph Ratzinger, hat
sich während seiner Zeit als Professor in Bonn intensiv mit dem Leben und den Schriften
Hildegards beschäftigt. Die heilige Hildegard sei heute noch ein Beispiel, sagte der
Papst in seinem berühmten Interview mit deutschen Medien am 5. August 2006 in Castelgandolfo. „Es
gibt eben ganz viele Aufträge und Funktionen in der Kirchengeschichte. Von den Schwestern
der Kirchenväter angefangen bis ins Mittelalter, wo große Frauen eine sehr bestimmende
Rolle ausgeübt haben. Und in die Neuzeit herein: Denken wir an Hildegard von Bingen,
die kraftvoll protestiert hat gegen Bischöfe und Papst.“ 1994 hatte der damalige
Kardinal Ratzinger in einem Grußwort geschrieben, dass ihn die Gestalt dieser Frau
bereits als Jugendlicher fasziniert habe. An die Teilnehmer eines Symposiums über
die Heilige schrieb er, dass die heutige Zeit von ihrer Liebe zur Kirche lernen solle. Eine
formelle Heiligsprechung hat trotz viermaliger Prüfung durch den Vatikan nie stattgefunden,
dennoch ist Hildegard im römischen Kalender als heilig verzeichnet. Derzeit prüft
der Vatikan, sie als „Kirchenlehrerin” anzuerkennen. Übrigens: Am 24. September
kommt der Film „Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen" in die deutschen
Kinos. (rv/heiligenlexikon 17.09.2009 mg)