Die Kirche in Kuweit ist „jung und dynamisch, aber ohne Zukunft”. Das sagt der Apostolische
Vikar in dem kleinen Golfstaat, der Italiener Camillo Ballin. Es gebe in Kuweit doppelt
soviele Ausländer wie Einheimische, so Ballin im Gespräch mit uns; auf zwei Einheimische
komme statistisch ein Christ. Allerdings seien die Christen alle aus dem Ausland und
nur geschäftlich für eine Weile dort. Bei den Messfeiern seien die Kirchen immer rappelvoll,
doch es gebe keine alten Kirchgänger – die seien alle schon wieder woanders. In den
vierzig Jahren, die er insgesamt in arabischen Ländern lebe, habe er noch nicht einmal
den Übertritt eines Moslems zum Christentum akzeptiert, so der Comboni-Pater: Entweder
seien die angeblich Bekehrten „Spione der Regierung“, oder sie wollten nur Christen
werden, „um ein Visum fürs Ausland zu bekommen“.