Die katholischen Bischöfe haben das Recht von Moslems auf Religionswechsel betont.
Wenn sich ein Kandidat mit muslimischem Hintergrund zur christlichen Taufe entscheide,
sei dies Ausdruck einer freien Gewissensentscheidung und müsse respektiert werden,
heißt es in einer an diesem Montag in Bonn vorgelegten Arbeitshilfe der Deutschen
Bischofskonferenz. Sie trägt den Titel „Christus aus Liebe verkündigen. Zur Begleitung
von Taufbewerbern mit muslimischem Hintergrund“. Trotz der vom Grundgesetz garantierten
Religionsfreiheit kann ein Übertritt vom Islam zum Christentum für Muslime mit Risiken
behaftet sein, warnen die Bischöfe. Den Konvertiten könnten aus diesem Schritt auch
in Deutschland „Gefahren für Leib und Leben erwachsen“. Die katholischen Oberhirten
mahnen in der Arbeitshilfe Seelsorger und weitere Verantwortliche zu einem sensiblen
Umgang mit muslimischen Taufbewerbern und zu einer „zeitlich nicht zu kurz bemessenen,
intensiven Vorbereitung“. Keinesfalls dürfe der Wunsch nach Konversion mit sozialen
oder materiellen Hilfeleistungen in Zusammenhang stehen. Auch aufenthaltsrechtliche
Erwägungen dürften keine Rolle spielen. - In Deutschland gibt es den Angaben zufolge
jährlich rund 150 Muslime, die um die Aufnahme in die katholische Kirche bitten; das
entspricht gut vier Prozent aller Erwachsenentaufen. Auf evangelischer Seite liegen
nach Angaben des Kirchenamts in Hannover dazu keine konkreten Zahlen vor. (kna
14.09.2009 bp)