2009-09-12 12:12:02

Vatikan: Papst weiht fünf neue Bischöfe


RealAudioMP3 Bei einer feierlichen Messe im Petersdom hat Papst Benedikt an diesem Samstagvormittag fünf Kurienprälaten, darunter drei künftige Vatikanbotschafter, zum Bischof geweiht. Vor zahlreichen Kurienmitgliedern und Gläubigen legte Benedikt den Weihekandidaten die Hände auf. In seiner Predigt dankte der Papst den neuen Bischöfen – alle fünf sind Italiener - für ihren bisherigen Dienst an der Kurie und wünschte ihnen für ihre neuen Tätigkeitsfelder Gottes Beistand. Weiter ging er auf die Bedeutung der Bischofsweihe ein:

„Die Bischofsordination ist ein Ereignis des Gebets. Kein Mensch kann einen anderen zum Priester oder Bischof weihen. Es ist Gott selbst, der durch das Wort des Gebets und die Geste der Handauflegung, diesen Menschen gänzlich in seinen Dienst aufnimmt, er selbst nimmt ihn in sein Priestertum auf. Der Herr selbst weiht die Auserwählten. Er selbst, der einzige und höchste Priester, der uns allen das eine Opfer dargeboten hat, erlaubt ihnen, an seinem Priestertum teilzuhaben, damit sein Wort und sein Werk zu allen Zeiten gegenwärtig seien.“

Christus selbst habe drei Charakteristika benannt, die das Amt eines jeden Bischofs bestimmen sollen, führte der Papst aus. Das seien Treue, Klugheit und Güte. Die Kirche sei das Werk Gottes, das dieser selbst den Bischöfen zur treuen Verwaltung anvertraut habe:

„Treue ist Selbstlosigkeit, und nur so ist sie auch befreiend für den Geistlichen selbst und diejenigen, die ihm anvertraut sind. Wir wissen nur allzu gut, wie sehr die Zivilgesellschaft und nicht selten auch die Kirche darunter leiden, wenn diejenigen, die Verantwortung tragen, nur für sich selbst und nicht für das Gemeinwohl arbeiten.“

Die zweite wesentliche Tugend im Bischofsamt, die Klugheit, werde traditionell als erste Kardinalstugend betrachtet, so der Papst weiter. Sie erfordere einen demütigen, disziplinierten und wachsamen Verstand, der sich nicht von Vorurteilen, sondern von der Wahrheit leiten lassen solle, auch wenn diese manchmal unbequem sei. Wörtlich sagte er: „Klugheit bedeutet, die Wahrheit zu suchen und mit dieser entsprechend zu handeln.“

Güte sei eine Eigenschaft, die gänzlich nur Gott besitze. Um als Mensch gütig zu sein, gelte es daher sich voll und ganz an Gott auszurichten, gab der Papst den neuen Bischöfen mit auf den Weg. „Die eigene Güte wächst, indem man sich innerlich ganz mit dem lebendigen Gott vereint….Lasst uns gute Diener sein, durch unsere lebendige Beziehung zu Jesus Christus.“

Nach der Predigt des Papstes erfolgte die Handauflegung im Schweigen und das Versprechen der Kandidaten, den Glauben zu wahren und in ihrem Amt treu zu dienen. Ihnen wurde dann das Evangelium auferlegt, bevor der Papst das Haupt jedes Kandidaten mit dem Chrisam salbte und ihnen die bischöflichen Insignien, also Evangelium, Ring, Mitra und Stab übergab. Der Weiheakt endete traditionell mit dem Friedensgruß.

Die fünf neuen Bischöfe bekleideten bisher Ämter im vatikanischen Staatssekretariat beziehungsweise in der Glaubenskongregation sowie im Governatorat der Vatikanstadt. Gabriele Giordano Caccia ist neuer Titularerzbischof von Sepino und Apostolischer Nuntius im Libanon. Franco Coppola wird als Titularerzbischof von Vinda künftig als Vatikanbotschafter in Burundi tätig sein, und der neue Titularerzbischof von Acquapendente, Pietro Parolin, wird als Nuntius in Venezuela die bisher von Spannungen geprägten Beziehungen zur Regierung Chavez unterhalten. Ferner weihte Benedikt Raffaello Martinelli zum Bischof von Frascati und Giorgio Corbelli zum Titularbischorf von Abula. Corbelli wird künftig als Präsident das Arbeitsamt des Heiligen Stuhls leiten.

(rv 12.09.2009 ad)







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