Bei einer feierlichen
Messe im Petersdom hat Papst Benedikt an diesem Samstagvormittag fünf Kurienprälaten,
darunter drei künftige Vatikanbotschafter, zum Bischof geweiht. Vor zahlreichen Kurienmitgliedern
und Gläubigen legte Benedikt den Weihekandidaten die Hände auf. In seiner Predigt
dankte der Papst den neuen Bischöfen – alle fünf sind Italiener - für ihren bisherigen
Dienst an der Kurie und wünschte ihnen für ihre neuen Tätigkeitsfelder Gottes Beistand.
Weiter ging er auf die Bedeutung der Bischofsweihe ein:
„Die Bischofsordination
ist ein Ereignis des Gebets. Kein Mensch kann einen anderen zum Priester oder Bischof
weihen. Es ist Gott selbst, der durch das Wort des Gebets und die Geste der Handauflegung,
diesen Menschen gänzlich in seinen Dienst aufnimmt, er selbst nimmt ihn in sein Priestertum
auf. Der Herr selbst weiht die Auserwählten. Er selbst, der einzige und höchste Priester,
der uns allen das eine Opfer dargeboten hat, erlaubt ihnen, an seinem Priestertum
teilzuhaben, damit sein Wort und sein Werk zu allen Zeiten gegenwärtig seien.“
Christus
selbst habe drei Charakteristika benannt, die das Amt eines jeden Bischofs bestimmen
sollen, führte der Papst aus. Das seien Treue, Klugheit und Güte. Die Kirche sei das
Werk Gottes, das dieser selbst den Bischöfen zur treuen Verwaltung anvertraut habe:
„Treue
ist Selbstlosigkeit, und nur so ist sie auch befreiend für den Geistlichen selbst
und diejenigen, die ihm anvertraut sind. Wir wissen nur allzu gut, wie sehr die Zivilgesellschaft
und nicht selten auch die Kirche darunter leiden, wenn diejenigen, die Verantwortung
tragen, nur für sich selbst und nicht für das Gemeinwohl arbeiten.“
Die
zweite wesentliche Tugend im Bischofsamt, die Klugheit, werde traditionell als erste
Kardinalstugend betrachtet, so der Papst weiter. Sie erfordere einen demütigen, disziplinierten
und wachsamen Verstand, der sich nicht von Vorurteilen, sondern von der Wahrheit leiten
lassen solle, auch wenn diese manchmal unbequem sei. Wörtlich sagte er: „Klugheit
bedeutet, die Wahrheit zu suchen und mit dieser entsprechend zu handeln.“
Güte
sei eine Eigenschaft, die gänzlich nur Gott besitze. Um als Mensch gütig zu sein,
gelte es daher sich voll und ganz an Gott auszurichten, gab der Papst den neuen Bischöfen
mit auf den Weg. „Die eigene Güte wächst, indem man sich innerlich ganz mit dem
lebendigen Gott vereint….Lasst uns gute Diener sein, durch unsere lebendige Beziehung
zu Jesus Christus.“
Nach der Predigt des Papstes erfolgte die Handauflegung
im Schweigen und das Versprechen der Kandidaten, den Glauben zu wahren und in ihrem
Amt treu zu dienen. Ihnen wurde dann das Evangelium auferlegt, bevor der Papst das
Haupt jedes Kandidaten mit dem Chrisam salbte und ihnen die bischöflichen Insignien,
also Evangelium, Ring, Mitra und Stab übergab. Der Weiheakt endete traditionell mit
dem Friedensgruß.
Die fünf neuen Bischöfe bekleideten bisher Ämter im vatikanischen
Staatssekretariat beziehungsweise in der Glaubenskongregation sowie im Governatorat
der Vatikanstadt. Gabriele Giordano Caccia ist neuer Titularerzbischof von Sepino
und Apostolischer Nuntius im Libanon. Franco Coppola wird als Titularerzbischof von
Vinda künftig als Vatikanbotschafter in Burundi tätig sein, und der neue Titularerzbischof
von Acquapendente, Pietro Parolin, wird als Nuntius in Venezuela die bisher von Spannungen
geprägten Beziehungen zur Regierung Chavez unterhalten. Ferner weihte Benedikt Raffaello
Martinelli zum Bischof von Frascati und Giorgio Corbelli zum Titularbischorf von Abula.
Corbelli wird künftig als Präsident das Arbeitsamt des Heiligen Stuhls leiten.