Tausende von Menschen
haben an diesem Mittwoch im Vatikan an der Generalaudienz von Papst Benedikt XVI.
teilgenommen. Die Katechese des Papstes handelte diesmal vom heiligen Petrus Damiani,
einem Mönch des 11. Jahrhunderts.
„Die Umstände dieser Zeit verlangten,
daß er mehrfach seine monastische Einsamkeit verließ, um mutig für Papst und Kirche
einzutreten. Petrus wurde 1007 in Ravenna geboren. Der früh Verwaiste wurde in die
Obhut älterer Geschwister gegeben, die ihn nach Faenza und Parma schickten, wo Petrus
eine gediegene Ausbildung erhielt. Er wurde zu einem Meister der lateinischen Sprache,
hatte ausgezeichnete Kenntnisse der Bibel und der Kirchenväter und war auch mit der
antiken Literatur und dem Römischen Recht vertraut. Wichtiger noch als das Studium
war ihm das Gebet und die Askese. Und so schloß er sich den Kamaldulensern an, einer
strengen benediktinischen Mönchsgemeinschaft, deren Mitglieder teilweise als Eremiten
lebten. Hier setzte er seine Tätigkeit als geistlicher Schriftsteller fort.“
Petrus
Damiani habe vor allem die Simonie, also den Handel mit kirchlichen Ämtern, und „auch
die herabgekommene Lebensweise vieler Priester“ kritisiert, so Benedikt.
„Um
dem Papst bei seinen Reformen zu helfen, wurde Petrus dann zum Kardinalbischof von
Ostia ernannt. Widerstrebend nahm er das Amt an, widmete sich aber der ihm aufgetragenen
Missionen mit großem Eifer. Später kehrte er wieder in sein Kloster zurück, wurde
aber erneut zu Aufgaben des Richtens und Schlichtens berufen und starb schließlich
bei der Rückkehr von einer Reise in Faenza im Jahr 1072. Petrus Damiani verzehrte
sich für die Erneuerung der Kirche, der seine ganze Liebe galt und der er alle körperlichen
und geistigen Kräfte zur Verfügung stellte.“
Benedikt XVI. grüßte die Pilger
und Besucher in mehreren Sprachen, darunter auch auf tschechisch. „Ich freue mich
darauf, Euer Land zu besuchen“, meinte er. Der Papst reist am letzten Septemberwochenende
zu einem Besuch in die Tschechische Republik. Den deutschsprachigen Gästen gab der
Papst an diesem Mittwoch Folgendes auf den Weg:
„Für jeden Christen ist
es wichtig, so sagt uns Petrus Damiani, zu lernen, still zu werden, um der Stimme
Gottes gewahr zu werden, der im Gebet, in der Heiligen Schrift und in den Sakramenten
zu uns spricht. Euch allen erbitte ich Gottes Schutz und Segen.“