2009-09-07 13:49:52

D: Afghanistan-Abzug muss ernsthaft diskutiert werden


RealAudioMP3 In Deutschland muss eine ernsthafte politische Diskussion über den Abzug der Bundeswehrtruppen aus Afghanistan stattfinden - vor allem jetzt im Wahlkampf. Das fordert die internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi. Der Angriff auf zwei Tanklastzüge mit mehreren Toten am Wochenende zeige, "dass es nicht gelingt, den Einsatz friedlich zum Schutz der Bevölkerung zu gestalten", heißt es in einer Pressemeldung der Organisation. Viel zu spät beginne man damit, sich mit dem Einsatz in Afghanistan in all seinen Dimensionen auseinanderzusetzen. Im Interview mit Radio Vatikan kritisiert Christine Hoffmann, die Generalsekretärin von Pax Christi Deutschland, vor allem die Verantwortlichen in der Politik:

"Es wird viel zu viel Verantwortung auf die dort aktiven Soldaten abgewälzt und hier in Deutschland viel zu viel darüber geschwiegen. Die Soldaten in Afghanistan stehen in höchster Gefahr und in Situationen kriegerischer Konfrontation. Und hier in Deutschland wird Bundestagswahlkampf gemacht und keiner legt ein Konzept vor, wie dieser Krieg beendet werden kann."

 
Die Parteien beschränkten sich vor allem darauf, Schlagworte wie "sofortiger Abzug" oder "ziviler Wiederaufbau" zu liefern. An der Sache gehe die Diskussion jedoch völlig vorbei, so Christine Hoffmann.

 
"Es muss Bilanz gezogen werden: Was hat der militärische Einsatz bewirkt, in welchem Verhältnis steht der militärische Einsatz zum zivilen Engagement, das dort realisiert wird; welche überprüfbaren Ziele können in den nächsten Monaten erreicht werden und wie kann die Situation so positiv beeinflusst werden, dass der militärische Einsatz auf ein Ende zugeht? Denn es kann nicht sein, dass es auf einen Dauereinsatz hinausläuft. Das käme nämlich einer Besatzung gleich."

 
(rv 07.09.2009 wh)








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