Papst feiert Messe mit 20.000 Gläubigen in Viterbo
Papst Benedikt XVI.
ist am Sonntag zu einem Besuch in die mittelitalienischen Orte Viterbo und Bagnoregio
gereist. Am Morgen besuchte Benedikt XVI. den historischen Konklave-Saal in Viterbo,
Schauplatz von fünf Papstwahlen während des Mittelalters. Auf einem Feld zu Füßen
der Altstadt feierte der Papst mit 20.000 Gläubigen den Sonntagsgottesdienst. In seiner
Ansprache stellte er die liturgischen Texte des Tages ins Zentrum. Mit Bezug auf die
alttestamentliche Lesung betonte er:
„Die tiefste Wüste kann das
Herz des Menschen sein, wenn es die Fähigkeit verliert, zu hören, zu sprechen, mit
Gott und den anderen zu kommunizieren. Man wird dann blind, denn man wird unfähig,
die Wirklichkeit zu sehen. Es schließen sich die Ohren, um den Schrei dessen nicht
zu hören, der um Hilfe ruft. Das Herz wird hart in Gleichgültigkeit und Egoismus.“ Zum
Tagesevangelium von der Heilung eines Taubstummen sagte Benedikt: „Wir können
in diesem Zeichen den heißen Wunsch Jesu sehen, im Menschen Einsamkeit und aus Egoismus
entstandene Kommunikationsunfähigkeit zu heilen. Er gibt der neuen Menschheit ein
Gesicht. Der Menschheit des Hörens und des Wortes, des Dialogs und der Kommunikation,
der Gemeinschaft. Es ist eine gute Menschheit wie die ganze Schöpfung Gottes eben
gut ist. Eine Menschheit ohne Diskriminierung, ohne Ausschluss des Anderen.“ Mit
Hinweis auf die vielen Heiligen, die dieser Landstrich hervorgebracht habe, ermutigte
der Papst die Gläubigen, die Erziehung zum Glauben, den caritativen Dienst der Kirche
und die Aufmerksamkeit für die Zeichen der Zeit als pastorale Prioritäten anzusehen.
Am Ende des Gottesdienstes betete der Papst mit den Gläubigen den Angelus.
In seiner Kurzansprache davor appellierte Benedikt XVI. an die Gläubigen, seiner im
Gebet zu gedenken und ihn so im Dienst als Nachfolger des Heiligen Petrus zu unterstützen.
Am
Nachmittag steht ein Besuch des Marienwallfahrtsortes „Madonna della Quercia“ auf
dem Programm. Dort wird der Papst ein Gebet an die Gottesmutter richten. Gegen 17.30
Uhr wird Benedikt in Bagnoreggio erwartet. In der Kathedrale wird es einen Moment
der eucharistischen Anbetung geben sowie ein Gebet vor den Reliquien des Heiligen
Bonaventura, über den der Papst geforscht hatte. Im Anschluss daran begegnet der Papst
den Gläubigen von Bagnoreggio auf der Piazza Sant’Agostino. Gegen 18.30 ist der Abflug
mit dem Hubschrauber geplant. So Gott will, wird der Papst um 19.30 h wieder in seiner
Sommerresidenz Castelgandolfo sein.