D: Renovabis-Kongress mit Rekordbeteiliung zu Ende gegangen
Ein positives Fazit haben die Veranstalter nach Abschluss des 13. Internationalen
Kongresses des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis gezogen. Bei dem Treffen
in Freising sei eine „Basis des Vertrauens zwischen Katholiken und Orthodoxen“ deutlich
geworden, sagte Hauptgeschäftsführer Pater Dietger Demuth der Katholischen Nachrichten-Agentur
(KNA) am Wochenende. Das Gespräch zwischen beiden Seiten nehme eine gute Entwicklung.
An der dreitägigen Konferenz nahm die Rekordzahl von 380 Frauen und Männern aus 29
Ländern teil, darunter hochrangige Kirchenvertreter. Auf dem Programm standen
neben Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops auch viele geistliche Angebote,
darunter eine Vesper im byzantinischen Ritus und eine orthodoxe Liturgie. Einen inhaltlichen
Schwerpunkt bildete die Situation in der Ukraine, wo es drei konkurrierende orthodoxe
Kirchen gibt sowie die mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche. Dazu kommt,
dass die Christen durch Säkularisierung und Pluralismus herausgefordert sind. Einig
waren sich laut Demuth alle Seiten, dass die Staaten in Osteuropa den Religionsgemeinschaften
gegenüber positive Neutralität wahren sollten. Kurienkardinal Walter Kasper hatte
zum Auftakt am Donnerstag mit Blick auf eine mögliche Kircheneinheit vor zu großen
Hoffnungen gewarnt. Man solle sich «keiner Naherwartung hingeben», die Geschichte
von 1.000 Jahren Trennung zwischen den Christen in Ost und West lasse sich nicht kurzfristig
umkehren, so der Präsident des päpstlichen Einheitsrates. Er rief beide Partner dazu
auf, gegenseitige Vorurteile abzubauen. Der katholische Ostkirchenexperte Johannes
Oeldemann verwies darauf, dass die Einheit zwischen katholischer und orthodoxer Kirche
nicht vollständig zerbrochen sei.