D: Alois Glück soll Präsident des Katholikenkomitees werden
Der CSU-Politiker und frühere bayerische Landtagspräsident Alois Glück hat beste Chancen,
neuer Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zu werden. Der
Hauptausschuss des obersten katholischen Laiengremiums in Deutschland schlug den 69-jährigen
Oberbayern am Freitag in Bonn „mit überwältigender Mehrheit“ zum Kandidaten für die
Nachfolge von ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer vor. Nach Informationen der Katholischen
Nachrichten-Agentur könnte der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) für das Amt des Vizepräsidenten kandidieren. Wie ZdK-Pressesprecher Theodor
Bolzenius mitteilte, hat Glück sein Einverständnis zur Kandidatur gegeben. Auch von
den katholischen Bischöfen gebe es positive Signale. Die Pressestelle der Deutschen
Bischofskonferenz bestätigte diese Einschätzung auf Anfrage. Um die Wahl des neuen
ZdK-Präsidenten hatte es im Frühjahr erhebliche Querelen gegeben. Bei der damals turnusmäßig
anstehenden Wahl war der hessische Staatssekretär Heinz Wilhelm Brockmann (CDU) der
einzige Kandidat für die Nachfolge von ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer. Bei einer
vorherigen Probeabstimmung verfehlte er jedoch im April die benötigte Zwei-Drittel-Zustimmung
der deutschen Bischöfe. Laut Bolzenius kündigte Brockmann jetzt an, auf eine erneute
Kandidatur zu verzichten und die Bewerbung von Glück zu unterstützen. Damit steht
die Wahl des CSU-Politikers bei der ZdK-Herbstvollversammlung am 20. November in Bonn
allerdings noch nicht fest. Denn bei dem am Montag beginnenden neuen Wahlverfahren
können weitere Kandidaten vorgeschlagen werden. Das Nein der Bischöfe hatte das ZdK
in eine der schwersten Krisen seines Bestehens gestürzt. Die Ablehnung stieß vielfach
auf Kritik. Glück, der sich gegen die Kandidatur lange gewehrt hat, gehört dem ZdK
seit 1983 an und ist seit 2001 auch Mitglied des Hauptausschusses. In der CSU hat
der Bauernsohn aus Oberbayern bis auf die Leitung der Grundsatzkommission alle Ämter
abgegeben. Mit der Landtagswahl im Herbst 2008 schied Glück als dienstältester deutscher
Abgeordneter auch aus dem Parlament aus, dem er 38 Jahre angehörte.