Der Erzbischof von
München und Freising, Reinhard Marx, ist in diesen Tagen im Rahmen einer zwölftägigen
Pilgerreise in Ecuador unterwegs. Ziel der Reise in den Andenstaat ist es, angesichts
der weltweiten Finanzkrise die seit mehr als 45 Jahren gepflegte Partnerschaft des
Erzbistums mit der Ecuadorianischen Bischofskonferenz zu vertiefen und ihre Grundlage
in wirtschaftlich schwieriger Zeit zu sichern. Vor seinem Aufbruch erklärte Marx,
er wolle „Solidarität mit den Menschen in Ecuador zeigen“ und „Schritt für Schritt
... die Partnerschaft weiterentwickeln“, die seine Vorgänger aufgebaut hätten. Gegenüber
Radio Vatikan sagte Marx:
„Für uns ist das sehr wichtig, grade in einer
Zeit der Globalisierung, dass die Kirche - wie es das Konzil gesagt hat - Sakrament
der Einheit ist. Und es ist auch schön, dass der Papst mit seiner neuen Sozialenzyklika
das betont, auch das Element der Freundschaft. Und wenn wir als Kirche nicht voranschreiten
und über Kontinente einen gemeinsamen Weg gehen über Gerechtigkeit und Solidarität,
dann haben wir unsere Aufgabe nicht wahrgenommen. Das ist sehr wichtig und deshalb
sind diese Tage sehr fruchtbar und ich hoffe auch weiterereichend.“
Die
Erzdiözese gibt für Projekte in Ecuador jährlich rund zwei Millionen Euro aus dem
Diözesanhaushalt aus. Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Ausbildung, Gesundheit
und Soziales – es werden gezielt Krankenhäuser für Arme, Sanitätsstationen, Einrichtungen
für Behinderte, Alte und Straßenkinder unterstützt. Den Grundstein für die Partnerschaft
legten der damalige Erzbischof von München und Freising, Kardinal Julius Döpfner,
und der damalige Erzbischof von Guyaquil, Bernadino Echeverria, beim Zweiten Vatikanischen
Konzil in Rom. Bei einer Begegnung der beiden dort entstand der Gedanke einer längerfristigen
Zusammenarbeit. Auch Döpfners Nachfolger, Kardinal Joseph Ratzinger und Kardinal Friedrich
Wetter, besuchten die Diözesen Ecuadors.