Die katholische und die evangelische Kirche in Nordrhein-Westfalen grüßt in einer
gemeinsamen Botschaft die Moslems zu ihrem Fastenmonat Ramadan. In dem Text danken
sie auch für „die in diesen Tagen vielfach geübte Gastfreundschaft“, die bei den zahlreichen
Einladungen zum Fastenbrechen zum Ausdruck komme. Besorgt zeigen sich die Repräsentanten
der beiden Kirchen über „eine kleine rechtspopulistische Gruppierung mit dem Namen
,Pro NRW’“, die in den vergangenen Monaten versucht habe, politisch Einfluss zu gewinnen.
Diese Gruppierung schüre nicht nur gezielt Vorurteile gegen den Islam und mache pauschal
die Ausländer für die sozialen Probleme in den Städten verantwortlich, sie versuche
auch die Integrationspolitik sowie das kirchliche Engagement für einen Dialog der
Religionen als falsch oder gefährlich darzustellen. „Die Positionen dieser Gruppierung
sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar“, betonen die Bischöfe und Präsides.
Beide Kirchen hätten sich in der Vergangenheit immer wieder zu einem respektvollen
Umgang mit Fremden und einer gleichberechtigten Beheimatung von Muslimen in unserer
Gesellschaft bekannt. Dazu gehöre auch das Recht, würdige Moscheen zu errichten, und
– sofern die in der Verfassung benannten Voraussetzungen erfüllt seien – die Einführung
eines deutschsprachigen islamischen Religionsunterrichtes als ordentliches Lehrfach.