Nach Berichten über so genannte „Fangprämien“ für Ärzte hat die Deutsche Hospiz Stiftung
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zum Handeln aufgefordert. Sie müsse „das
unerträgliche Schauspiel um Kopfgelder für Patienteneinweisungen beenden“, erklärte
die Patientenschutzorganisation am Mittwoch in Berlin. „Wo es Bestechung gibt, da
gibt es auch Bestochene“, sagte der Geschäftsführende des Vorstands der Stiftung,
Eugen Brysch. Die Politik forderte Brysch auf, dem „entfesselten Treiben“ Einhalt
zu gebieten. „Wenn tatsächlich bei bis zu 30 Prozent der Klinikeinweisungen so genannte
Fangprämien vom Krankenhaus an einen niedergelassenen Arzt gezahlt werden, dann ist
die Zeit des Zuschauens endgültig vorbei.“ Am Montag hatte die „Frankfurter Allgemeine
Zeitung“ berichtet, es sei bei vielen niedergelassenen Ärzten inzwischen üblich, von
Krankenhäusern für die Überweisung von Patienten offene oder verdeckte Prämien zu
kassieren.